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Projektdaten:

  • Titel: Wem gehört die Erde
  • Bündnispartner 1: Stiftung Werkstattmuseum für Druckkunst Leipzig, Nonnenstr. 38, 04229 Leipzig
  • Bündnispartner 2: Haus Steinstraße e.V., Bleilaus-Verlag, Steinstr. 18, 04275 Leipzig
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis im Freistaat Sachsen e. V., Neue Str. 1c, 04703 Leisnig OT Börtewitz
  • Autorenpate: Volly Tanner
  • Autorenpatin: Susanne Karge
  • Zeitraum: 01.11.2018 - 31.11.2018
  • Format: Modul 3 (kurzzeitig)
  • Ort: Leipzig
  • Bundesland: Sachsen
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 81


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Für diese Maßnahme ist auf Grund der kurzen Dauer keine Publikation vorgesehen. Texte und Bilder des Projektes finden Sie weiter unten.

 

Projektbeschreibung

Grundidee des Moduls ist es, brisante Fragen zum Thema Umwelt/Ökologie/Natur/Verantwortung aus der Sicht junger Menschen in literarischer Form zu beantworten. In einem philosophischen Streitgespräch zu folgenden Fragen sammeln die Werkstättenleiter Ideen, Meinungen, Einstellung und Erfahrungen der Teilnehmer:

Hat es früher schon Umweltpolitik gegeben?
Wie könnte diese umgesetzt worden sein?
Hat der Mensch das Recht, gestern wie heute, die Ressourcen der Erde so exzessiv auszubeuten?
Wie gehen wir mit dem Raubbau an der Natur und seinen Folgen um?
Gehört dem Menschen die Erde?
Was werden wir einmal unseren Kindern hinterlassen?

Diesen Fragen ging bereits vor 500 Jahren ein Chemnitzer Lehrer in einer lateinischen Kurzgeschichte nach – Jupiter sitzt zu Gericht über einen Bergmann, der stellvertretend für die Ausbeutung der Natur durch den Menschen steht. Seine Novelle ist Grundlage der Schreibwerkstätten.

Ausgangspunkt/Idee:

Schüler des Leipziger Humboldtgymnasiums sind zu einem imaginären Umweltgipfel in Leipzig als Reporter, Zuschauer, Sprecher, Fotografen eingeladen. Durch Zufall stoßen sie auf die Novelle des Chemnitzer Lehrers Paul Schneevogel, leider sind nur noch Wortfragmente erhalten. Es gilt nun, die alte Geschichte neu zu schreiben, in der Vergangenheit, der Gegenwart oder Zukunft oder auf allen drei Zeitebenen anzusiedeln. Es können dabei verschiedene Erzählformen angewendet werden, z. B. als Gerichtsreportage, als Bühnenstück, als Krimi oder Umweltroadmovie, als Poetry Slam.

 

Bilder

Fotos: Volly Tanner

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 81


Luna und die Umweltapokalypse

PROLOG

Es ist Freitag, der 13. Juli 2016. Luna feiert ihren 14. Geburtstag.

Alle sind zu ihrer ersten, großen Party eingeladen: Livia und Simon und alle anderen Freunde, auch Jason. Jason ist der beliebteste Junge der ganzen Schule, trägt eine coole Sonnenbrille und teure Klamotten. Luna findet ihn einfach nur toll.

Sie stellt sich vor ihren Spiegel und betrachtet ihre welligen, braunen Haare, ihre grüngoldenen Augen. Heute, zur Feier des Tages, hat sie ihre neueste und absolut coolste Jeans und ihr neues, rotes Kleid mit den weißen Punkten angezogen. Partytime.

Sie geht raus in den Garten, riecht an den Blumen. Da sieht sie zwischen den Rosen ein rotes Band und folgt ihm bis zu einer alten Ruine. Sie sieht sich um und da fliegen Konfetti und Luftschlangen durch die Luft. Auf einem riesigen Banner steht „Happy Birthday“.

Die Party war ein voller Erfolg. Jason hat sogar mit ihr getanzt. Glücklich und zufrieden sinkt Luna an diesem Abend in ihr Bett und schläft ein.

Als sie aufwacht, ist alles anders. Auf den ersten Blick sah alles normal aus, auf den zweiten jedoch nicht mehr.


PARALLELEN

Mühsam schlug Luna die Augen auf.

Sie hatte so tief geschlafen und irres Zeug geträumt. Sie hatte geträumt, in einer anderen Welt festzustecken.

Es fiel ihr schwer, sich an gestern zu erinnern. „Ja genau, gestern war ja meine Party, die irren Geschenke, daß neue iPhone XS, der geile Flachbildschirm und der NetFlix-­‐Zugang und Jason... Livia war ganz schön neidisch.“ Luna lächelte glücklich. Dann stand sie auf, um ihre Geschenke noch einmal anzusehen. Irgendwie komisch, eigentlich sieht alles so aus wie immer, aber dann auch wieder nicht.

Die Sonne schien grell in ihr Zimmer, es musste schon ziemlich spät sein. „Ach du Kacke. Ich muss in die Schule. Herr Köhler wird ziemlich sauer sein, dass ich zu Mathe zu spät komme.“ Rasch wollte sie Livia anrufen, um Bescheid zu sagen, als über ihrem Kopf ein Bildschirm anging. Filme über Filme, Bilder über Bilder fluteten über sie hinweg. „Wie geil ist das denn“, dachte sie.

Luna stürzte ins Bad, um sich anzuziehen. Erschrocken blickte sie in den Spiegel. „Guten Morgen Luna, möchtest du heute das blaue Make-­Up zu deinen blauen Haarspitzen?“.

Luna ließ alles fallen und lief schreiend nach draußen. „Mama, Papa!“ Sie wollte die Treppe hinunter, in die Küche. „Himmel, hier ist alles anders.“ Als sie das Wort Küche dachte, veränderte sich der Raum. Sie stand schon mitten drin.

Ihre Eltern waren auch da, lächelten sie an: „Guten Morgen, Schatz. Wir müssen uns beeilen. Prof. Jason wartet. Du weißt doch, es geht um unsere Forschungen zur Heilung aller noch nicht ausgerotteten Krankheiten. Sim und Liv warten schon im Raumgleiter auf dich.“ „Sim und Liv? Raumgleiter?“ Luna verstand gar nichts mehr. Wer waren Sim und Liv und was für einen Raumgleiter meinten Mama und Papa? Und ihre Eltern als Mediziner, die die Welt veränderten? Im normalen Leben waren die doch Krankenschwester und Elektriker und lebten in einem kleinen Häuschen am Rande des Parks. Luna stürzte zum Fenster und wollte es öffnen. Es war aber kein Fenster da, nur ein Hologramm, welches eine wunderschöne Welt vorgaukelte, Sonne, Bäume, Tiere.

„Ich will nach Hause, ich will nach Hause. Es ist schon cool, wenn man Saft bekommt, obwohl man gar nicht weiß, welchen man will. Aber ich will meine Eltern und mein Haus, meine Freunde. Ich verspreche auch, nicht mehr so viele Filme anzusehen und Handy zu zocken. Bitte bitte, macht etwas.“

Die Eltern lächelten und sagten: „Vergiss nicht, deinen Raumanzug anzuziehen, wenn du rausgehst. Du weißt, die Luftverschmutzung.“

Luna sprang zur Tür, diese öffnete sich nicht. Sie trommelte und schrie: „Ich will nach Hause!“

Als sich die Tür endlich öffnete, sah Luna eine Welt, wie sie sie nur aus SciFi-­‐Filmen kannte. Grau und düster, ohne Leben. Das einzige Geräusch, welches sie vernahm, war das von Pumpen, die Luft verteilten.

Tief unter ihr gähnte graue Leere.

Luna stürzte.

geschrieben und illustriert von: Selim und Antonia Lara, Cosma und Jad Henriette und Luca Mina, Zana, Martha und Nina Francesca und Leni

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