Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
Das Projekt betrachtet in Form einer Mini-Olympiade 10 unterschiedliche Poetische Ausdrucksformen. Von Spoken Word bis zu Haikus, von Visueller Poesie bis zu Poetry Yoga gibt es ein breites Spektrum zu erforschen.
Das Projekt soll zehn fünfstündige Termine umfassen. Eventuell möglich wäre, einen Teil des Projektes im Rahmen des poesiefestivals berlin in der Akademie der Künste (Mitte Juni 2019) durchzuführen. Die Mehrzahl der Termine soll jedoch im Haus für Poesie sonntags stattfinden, auch um den Ort bei den Jugendlichen als Freizeit- und Lernort zu etablieren. Zu den folgenden Formaten werden die Künstler*innen in Klammern angefragt.
Für diese Autorenpatenschaft liegt uns leider kein digitales Bildmaterial vor. Schauen Sie doch mal in das entstandene Buch!
schöne ware
trag knochen auf dem weh.
hab nen krämerladen.
schultern waren dort.
bring ich finstere funzeln hinauf,
hab ich kartoffeln auf meinem kopf.
hab den berg auf meiner schulter.
Autor: Anonym, 8. Klasse hat ein Gedicht von Carolin Callies erasured
Etwas Seltenes
Etwas, von dem jemand sagt, dass es selten ist.
Etwas, von dem jemand sagt, dass es selten ist und jemand anderes glaubt es.
Etwas, von dem jemand sagt, dass es selten ist und jemand glaubt es und erzählt es einem anderen.
Etwas, von dem jemand sagt, dass es selten ist und jemand glaubt es und erzählt es einem anderen und der andere glaubt es auch.
Etwas, von dem jemand sagt, dass es selten ist und jemand glaubt es und erzählt es einem anderen und der andere glaubt es auch und sendet einen Brief an die zuständige Behörde – Man müsse es schützen!
Etwas, von dem jemand sagt, dass es selten ist und jemand glaubt es und erzählt es einem anderen und der andere glaubt es auch und sendet einen Brief an die zuständige Behörde und diese beantwortet diesen Brief: Man prüfe.
Etwas, von dem jemand sagt, dass es selten ist und jemand glaubt es und erzählt es einem anderen und der andere glaubt es auch und sendet wieder einen Brief an die zuständige Behörde und diese beantwortet diesen Brief: Man prüfe immer noch.
Etwas, von dem jemand sagt, dass es selten ist und jemand glaubt es und erzählt es einem anderen und der andere glaubt es auch und sendet wieder einen Brief an die zuständige Behörde und diese beantwortet diesen Brief: Man habe geprüft und befunden, so selten sei das gar nicht.
Autorin: Anonym, 13. Klasse
Die Norm
Weißer hetero cis Mann, ist das die Norm, ist das normal? Ich weiß es nicht, denn ich bin es nicht. Also weiß, das sieht man, aber hetero und cis?
Eher nicht.
Bin geboren als etwas, was ich nicht bin und jetzt weiß ich nicht genau wohin. Fühl mich allein und niemand versteht mich, doch genau genommen stimmt das nicht. Ich hab mehr Unterstützung, als ich glaub, doch fühle mich allein, verängstigt und taub.
Eine andere Sache ist die Liebe, aber diese innere Diskussion ist auch noch nicht zu Ende. Männer, Frauen, ich weiß es nicht, muss ich auch nicht, finde ich. Manchmal dies und manchmal das, alle sagen "ey, Mann entscheid dich mal!“
Doch das ergibt keinen Sinn, das ist nicht möglich für mich und für andere auch, man kann sich nicht entscheiden, man ist so wie man ist, aber will ich das? So sein wie ich, wenn mich keiner unterstützt? Weißer hetero cis Mann, ist das die Norm, ist das normal?
Ich weiß es nicht, denn ich bin es nicht. Manchmal denk ich mir, was jammere ich so rum? Insgesamt geht es mir gut: Ich bin gesund, muss nicht hungern und nicht frieren, werd geliebt und akzeptiert.
Doch anderen geht es schlechter als mir, für viele sehr schwer zu verstehen, doch nicht alle akzeptieren, wer du bist und wen du küsst, nicht alle akzeptieren, dass sich dieses Leben keiner aussucht, dass ich´s trotzdem nicht rückgängig machen würde, wenn ich könnte, denn es ist ein Teil von mir und ich möchte mein Leben führen ohne Hass und ohne Schmerz, aber ob das möglich ist, steht noch in den Sternen. Weißer hetero cis Mann, ist das die Norm, ist das normal? Ich weiß es nicht, denn ich bin es nicht.
Autor: Lionel Krauß, 11. Klasse
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