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Projektdaten:

  • Titel: „Heimat (er)lesen“: Kindermuseumsführer Dahme-Spreewald
  • Bündnispartner 1: Kind & Kegel e.V. Eichwalde, Bahnhofstr. 69, 15732 Eichwalde
  • Bündnispartner 2: SKJV e.V. Wildau / Jugendarbeit im Herzen Brandenburgs, Hochschulring 2, 15745 Wildau
  • Bündnispartner 3:Friedrich-Bödecker-Kreis im Land Brandenburg e.V., Fliederweg 1 e, 15344 Strausberg
  • Autorenpatin: Steffi Bieber-Geske, Jahrgang 1978, schreibt seit ihrem 16. Lebensjahr – zunächst für Tageszeitungen, später für verschiedene Unternehmen und Organisationen. Die Journalistin studierte Publizistik, Psychologie und Neuere Deutsche Literatur – mit dem Schwerpunkt Kinderbücher und Märchen – an der Freien Universität und der Humboldt-Universität Berlin. 2010 schrieb sie ihr erstes Kinderbuch und gründete den Kinderbuchverlag Biber & Butzemann, der sich auf regionale Feriengeschichten spezialisiert hat. Inzwischen sind dort rund 70 Titel erschienen, davon 15 aus ihrer eigenen Feder, teilweise in Zusammenarbeit mit Co-Autorinnen. Steffi Bieber-Geske ist Mutter von zwei Söhnen (10 und 13) und lebt mit ihrer Familie in Schöneiche bei Berlin.
  • Zeitraum: 01.01.2021 - 31.12.2021
  • Format: Modul 1 (ganzjährig)
  • Ort: Eichwalde
  • Bundesland: Brandenburg
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 231


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Presse

Download des Buchs (PDF)

Autorenpatenschaft Nr. 231

Cover der Autorenpatenschaft Nr. 231

 

Projektbeschreibung

Im Rahmen der Kinderbuch-Werkstatt „Heimat (er)lesen“ wollen wir gemeinsam mit den jungen TeilnehmerInnen einen ganz besonderen Kindermuseumsführer für die Region Dahme-Spreewald erstellen: von Kindern – für Kinder. Spielerisch führen wir die Kinder im Rahmen von Lesungen und Workshops vorrangig an das Schreiben, aber auch an die regionale Geschichte und Museumsangebote heran. Die Kinder erfahren ganz praktisch, wie ein Buch entsteht und schließlich Leser erreicht, welche Berufsgruppen daran beteiligt sind etc. Sie lernen Experten aus der Praxis kennen und gestalten ihr Buch von Anfang bis Ende aktiv mit.

Wir holen die TeilnehmerInnen bei ihrem hoffentlich zumindest rudimentär vorhandenen Interesse an ihrer Region ab und versuchen, bei ihnen den Wunsch zu wecken, bei einem spannenden Projekt dabei zu sein, bei dem sie am Ende stolz ein eigenes Buch vorzeigen können.

Die Workshops finden jeweils am Wochenende statt, so soll der außerschulische Charakter nochmals verstärkt werden. Durch eine extrem abwechslungsreiche Gestaltung der Workshops wollen wir auch aufmerksamkeitsschwachen Kindern die Möglichkeit geben, interessante Wochenenden zu erleben und das Schreiben neu für sich zu entdecken.

 

Bilder

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 231


Bericht über Schreibwerkstatttermine vom 17./18.04.2021 thematische Einheit „Museum“

Tag 1 (17.04.2021)

Nach einem gemeinsamen Kennenlernen tauschten wir uns gemeinsam über Museumserfahrungen und Lieblingsmuseen der Kinder aus. Spielerisch näherten wir uns über die eigene Sammlung den fünf Hauptaufgaben von Museen (sammeln, bewahren, forschen, ausstellen, vermitteln) an. Viele dieser Aufgaben liegen im Verborgenen und die meisten Museen können nur einen Bruchteil ihrer Sammlung zeigen. Essentiell hierfür ist ein Sammlungskonzept, ein Thema oder eine Gemeinsamkeit aller Objekte, die gesammelt werden. Als historischen Gegenpol zu heutigen Museen schauten wir uns daher einige Illustrationen von „Wunderkammern“ an. Auch wenn sich heutige Ausstellungspraktiken darin schon in Ansätzen erkennen lassen, wirken diese privaten Sammlungen von damals auf die Kinder noch recht konzeptlos und ohne sichtbare Ordnung. Damit die Geschichte, welche die Ausstellungen erzählen soll, auch für Besuchende sichtbar wird, bedarf es eines roten Fadens der Erzählung, ganz ähnlich dem Plot einer Geschichte. Nach einem kurzen Exkurs über den (auch organisatorischen) Unterschied zwischen Dauer- und Sonderausstellungen, sollten die Kinder selbst kreativ werden und ihre eigene Museumssammlung zusammenstellen. Hierfür wählten sie ihrem selbstgewählten Sammlungskonzept entsprechend, aus einer Reihe bereitgelegter einzelner Piktogrammkärtchen und Emojis diejenigen aus, welche sie in ihrem Museum ausstellen würden. Auf diese Weise entstanden etwa Fastfood-, Weltreise-, Sport- und Grusel-Museen.

Tag 2 (18.04.2021)

Kurz wiederholten wir die fünf Museumssäulen und fokussierten uns auf die Säule der „Vermittlung“. Wie wichtige die Vermittlung als Schnittstelle zwischen Museumsgenerierten Wissen und den Besuchenden ist, dafür hatten die Kinder durch eigene Erfahrungen zahlreiche Beispiele. Sie berichteten etwa von Audioguides, Schnitzeljagden und anderen zielgruppenorientierten Museumsangeboten, welche ihnen in guter Erinnerung geblieben sind. Manche erzählten aber auch von langweiligen Museumsbesuchen mit viel zu schweren Ausstellungstexten und wenig ansprechenden Ausstellungsstücken. Gute Vermittlung und das Schaffen eines Zugangs machen also einen sehr großen Unterschied. Dies ist nicht nur im Falle der Bedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen der Fall. Lange redeten wir in der Gruppe auch über verschiedene Leitsysteme und technische Lösungen, die es Menschen mit körperlichen Einschränkungen ermöglichen, am Wissen des Museums teilzuhaben. Als nächstes durften die Kinder ein unbekanntes Objekt in einer blickdichten Box erfühlen und anschließend versuchen, dieses nur auf Grundlage des Ertastens aufzumalen. Dieses Experiment zeigte, wie selbstverständlich die Kinder die Welt durch ihren Sehsinn begreifen und wie ungewohnt es ist, diesen durch bloßes erfühlen auszugleichen. Gemeinsam sprachen wir über diese Erfahrung und auch darüber, dass das Wissen in Museen mit allen Sinnen und auf vielen unterschiedlichen Ebenen erfahrbar sein sollte, damit für möglichst viele Menschen ein Zugang geschaffen werden kann. Dies berücksichtigend wurde die an Tag 1 zusammengestellte Sammlung in die Zeichnung und Beschreibung eines eigenen, möglichst barrierefreien Museums überführt.

Das Schlossgespenst

Vor ein paar Jahren freundeten sich Mensch und Geist an. Ich weiß, dass ihr mir nicht glaubt, aber es stimmt wirklich. Hier ist die Geschichte:
Vor hundert Jahren zog ein Geist ins Schloss Lübben. Alle, die darin wohnen wollten, verschwanden nach einer Woche wieder, weil sie solche Angst vor dem Geist hatten. Aber vor zwanzig Jahren wurde alles anders. Eine Frau wollte nämlich im Schloss ein Museum einrichten, doch schon in der ersten Woche merkte sie, dass ein Geist anwesend war.
Sie bemerkte das dadurch, dass ihre ganzen Papiere immer wieder durcheinandergerieten. Auch die Süßigkeiten verschwanden ständig. Sie hatte solche Angst, dass sie die Geisterjäger rief.
An dem Tag, an dem die Geisterjäger kommen sollten, hörte sie ein Weinen aus dem Nebenzimmer. Dort saß das Schlossgespenst. Die Frau bekam Mitleid mit dem Geist und setzte sich zu ihm. Sie erkannte, dass das Gespenst doch nicht so böse war. Die beiden verstanden sich wirklich gut.
Plötzlich klopften die Geisterjäger an die Tür. Der Geist flehte die Frau an, ihn nicht an die Jäger auszuliefern. Sie stimmte zu, ging zur Tür und schickte die Geisterjäger wieder fort. Das Gespenst bedankte sich und sagte: „Weil du mich gerettet hast, werde ich umziehen. Dann kannst du hier dein Museum eröffnen.“
Die Frau entgegnete: „Aber ich will gar nicht, dass du gehst.“
Der Geist war überrascht: „Und was ist mit deinem Museum?“
Sie antwortete: „Wir beide können hier doch zusammen das Museum eröffnen.“
Das Gespenst freute sich. Zusammen bauten sie das Museum auf und gaben ihm den Namen „Schlossmuseum Lübben“. Die beiden freuten sich, als sie bei der Eröffnung das rote Band durchschnitten.
Nun ist der Geist ein echter Museumsangestellter und zeigt den Kindern das Museum, zum Beispiel den coolen Bogen oder das große Schwert. Am besten findet er die Gurkenparty, aber er verkleidet sich auch gern.

Ein kleiner Tipp am Rande: Das Schlossgespenst findet auch das Schlagzeug sehr gut. Was sich nie ändern wird, ist, dass der Geist gern Süßigkeiten isst. Fahr doch auch einmal in das Schlossmuseum – wer weiß, vielleicht gibt es dir ja etwas von seinen süßen Schätzen ab?

Amalia, 11 Jahre, Schulzendorf

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