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Projektdaten:

  • Titel: Gemeinsam machen, macht stark
  • Bündnispartner 1: Ernst-Reuter-Schule II (ERS II), Hammarskjöldring 17a, 60439 Frankfurt am Main
  • Bündnispartner 2: Volkshochschule Frankfurt am Main, Tituscorso 7 (im Nordwestzentrum), 60439 Frankfurt am Main
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Hessen e. V., Turmstr. 4, 35578 Wetzlar
  • Autorenpatin: Nasrin Siege, *1950 in Teheran (Iran), deutsch-iranische Kinder- und Jugendbuchautorin, Psychologin und Entwicklungshelferin, lebte von ihrem neunten Lebensjahr an in der Bundesrepublik, und von 1983 bis 2016 in verschiedenen afrikanischen Ländern. Seit Oktober 2016 lebt sie in Frankfurt/Main. Mit dem von ihr 1996 gegründeten Verein „Hilfe für Afrika e.V. (www.hilfefuerafrika.de) unterstützt sie bis heute Kinderhilfsprojekte, u.a. in Tansania, Sambia, Madagaskar, Südafrika, Äthiopien und Namibia. Nasrin Siege hat in verschiedenen afrikanischen Ländern mit Kindern und Jugendlichen Schreib- und Theaterwerkstätten durchgeführt. Während ihres Aufenthalts in Madagaskar entstand im Rahmen einer Schreib-Werkstatt mit einer Gruppe von Jugendlichen aus einem Armenviertel in Antananarivo das Buch „Madagaskar – Tage unseres Lebens“ in Malagasy und in Deutsch. In Tansania (1994-2003) arbeitete sie als Psychologin in einem Straßenkinderprojekt mit traumatisierten Kindern, mit denen sie gemeinsam ihre individuellen biografischen Alben zusammenstellte (Biografiearbeit). Nasrin Siege schreibt für Kinder und Jugendliche. Ihre Bücher handeln – bis auf ihren autobiographischen Roman „Shirin – Wo gehöre ich hin?“ – von Kindern und Kindheit in Afrika. Währen ihres Auslandaufenthalts hatte sie regelmäßig Lesungen in Deutschland, u.a. mehrfach in der ERSI II (Kooperationspartner). Für ihre Bücher „Sombo, das Mädchen vom Fluss“ und „Wie der Fluss in meinem Dorf“ erhielt sie den Preis der Ausländerbeauftragten des Senats Berlin. 2006 erhielt sie den Two Wings Award (Österreich) für ihr Engagement in Hilfsprojekten in Afrika.
  • Zeitraum: 11.03.2019 - 05.04.2019
  • Format: Modul 3 (kurzzeitig)
  • Ort: Frankfurt am Main
  • Bundesland: Hessen
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 146


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Für diese Maßnahme ist auf Grund der kurzen Dauer keine Publikation vorgesehen. Texte und Bilder des Projektes finden Sie weiter unten.

 

Projektbeschreibung

Die Kinder werden in den außerschulischen Workshops zu dem Thema Gemeinschaft, Gemeinsamkeit, Miteinander und dem, was daraus erwachsen kann, schreiben, spielen und Bilder dazu malen.

Die Autorenpatin Nasrin Siege wird den teilnehmenden Kindern gezielt Impulse zum Thema „Gemeinschaft“, „Gemeinsamkeit“ und „Zusammengehörigkeit“ geben. Gleichzeitig wird sie die Impulse und Ideen der Kinder zum Thema aufgreifen und so das Erstarken des einzelnen Kindes und das der Gruppe fördern. Das soll im Gegensatz zur „Vereinzelung“, „Ausgrenzung“ und „Isolierung“ stehen. Das Schreiben, Malen, Beobachten, Spielen von Szenen sollen Spaß machen. Die „Be-Schreibung“ der eigenen Ideen sollen das Vertrauen in das eigene Können stärken.

Was kann ich alleine erreichen und wie ist es, wenn ich mich mit anderen zusammen tue? Warum möchte ich Freunde haben? Was ist Freundschaft? Wie fühle ich mich, wenn ich niemanden zum Reden habe? Wie ist es für mich, wenn ich neu in einer Gruppe bin? Was kann ich tun, dass der Neue in der Gruppe dazu gehört? Welche Spannungen gibt es? Wie kann ich helfen? Wie kann mir geholfen werden? Diesen und anderen Fragen soll nachgegangen werden.

Es werden Kinder mit und ohne Migrationshintergrund und Kinder mit Behinderungen am Projekt teilnehmen. Sie können in der Schreibwerkstatt, unter gezielter Anleitung der Autorenpatin in eigenen Worten und mit Bildern einen aussagekräftigen Einblick in ihr Denken und Fühlen, in ihre Empfindungen und Erlebnisse geben. Nasrin Siege konzipiert und gestaltet den Ablauf des Projektes flexibel. Dabei richtet sie sich nach dem Alter der Kinder, der Zusammensetzung der Gruppe und den vorhandenen Voraussetzungen bei den Teilnehmenden.

Im Workshop entdeckt jedes Kind auf spielerische Weise die eigene Kreativität und findet dabei Zugang zu den Geschichten, die es in sich trägt. Sie sind mit Gefühlen und Erlebnissen verbunden, und sie setzen sich aus Worten und Bildern zusammen, die das Kind assoziativ fortsetzen wird. Durch diese Öffnung zu den eigenen inneren Worten, Geschichten und Bildern bilden die Teilnehmer*nnen Brücken zueinander. Der erlebte Zugang zu den eigenen Geschichten macht Spaß, ist spannend, beglückend, fördert das Selbstbewusstsein und die Empathie. Die kurzen Geschichten werden in kleinen Szenen spielerisch umgesetzt. Hier wird das Individuelle (die Geschichte des Autors) mit dem Gemeinsamen (die verschiedenen Figuren in der Geschichte werden von verschiedenen Kindern gespielt) zusammengebracht. Einzelne Szenen der Geschichten werden gemalt. Dabei kommt es nicht darauf an, Texte zu schreiben, die literarischen Kriterien genügen müssen. Das Kreative steht im Vordergrund und nicht die Form oder irgendwelche Regeln der Schreibkunst. Ebenso verhält es sich mit den Bildern und Zeichnungen zu den Geschichten. Hier kommt es in erster Linie auf den individuellen kreativen Prozess und seiner Umsetzung in Bildern an – so wie es der junge Künstler ausdrücken möchte.

 

Bilder

Fotos: Nasrin Siege

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 146


Ein Märchen und Theaterstück von:

Rahel (Erzählerin), Jahid (Löwe), Anis (Hase), Cherin (Antiolope), Havin (Antilope), Linette (Antilope), Helen (Antilope), Rim (Zebra), Melisa (Zebra), Tom (Giraffe), Jounes (Hyänenbaby)


Erzählerin (Rahel): Es war einmal ein Land, da lebten alle Tiere glücklich zusammen bis der Löwe in ihr Land kam. Er machte ihnen Angst und alle Tiere lebten in Angst und Verzweiflung. Sie hatten Angst, dass sie die nächsten sind, die vom Löwen gefressen werden. Die Antilopen, Zebras, und sogar die große Giraffe und die Hyänen erschraken und zitterten bei seinem Anblick.

1. Akt

Der Löwe (Jahid): „Ich bin der König der Tiere …. Arrrrr. Ich bin stark und ich erschrecke alle anderen Tiere.“

Ohne Geräusche spielen die Kinder vor, wie der Löwe die Antilopen, Zebra und alle anderen Tiere jagt.

Alle Tiere haben Angst vor dem Löwen.


2. Akt

Erzählerin (Rahel): (Der Löwe legt sich schlafen. Er schnarcht.) Als der Löwe sich zum Schlafen hinlegte, kamen die Tiere zusammen. Die anderen Tiere setzten sich in einen Kreis. Sie machten eine Versammlung.

Zebra (Rim): „So kann es nicht weitergehen. Der Löwe frißt uns bald alle auf und dann gibt es uns nicht mehr!“

Zebra (Melisa): „Aber der Löwe ist doch unser König!“

Hyänenbaby (Younes): „Wenn ich groß bin, will ich euer König werden und dann werde ich euch alle beschützen.“

Giraffe (Tom): „Ich bin so groß. Ich kann euch warnen, wenn ich den Löwen sehe!“

Zebra (Rim): „Wählt mich zu eurem König und ich werde euch beschützen!“

Antilope (Havin): „Aber er wird uns trotzdem alle auffressen!“

Antilope (Cherin): „Ich habe eine Idee! Wir färben den Löwen mit roter Farbe an. Dann können wir ihn immer rechtzeitig sehen und schnell weglaufen!“

Antilope (Helen): „Und woher nehmen wir die rote Farbe her?“

Antilope (Linette): „Von dem roten Baum!“

Havin (Antilope): Aber wie sollen wir ihn mit roter Farbe bemalen, ohne dass der Löwe das merkt?“

Erzählerin (Rahel): Alle Tiere dachten nach. Da hatte der kleine Hase eine gute Idee.

Hase (Anis): „Wenn der Löwe schläft, schleiche ich mich an ihn ran und färbe ihn mit der roten Farbe von dem roten Baum.“


3. Akt

Erzählerin (Rahel): Alle Tiere waren einverstanden. Die Giraffe hielt Ausschau nach dem Löwen. Nach einiger Zeit fand sie ihn schlafend. Die Tiere folgten der Giraffe zu dem roten Baum. Die Giraffe pflückte die roten Blätter und reichte sie den Tieren. Die Tiere mischten die Blätter mit Wasser und da hatten sie die rote Farbe. Dann schlich der Hase mit der roten Farbe zu dem schlafenden Löwen. Alle Tiere folgten ihm und halfen ihm den schlafenden Löwen mit der roten Farbe zu bestreichen. Ganz vorsichtig, so dass der Löwe nichts merkte. Danach schlichen sie sich wieder davon und trafen sich zu einer zweiten Versammlung.

Zebra (Rim): „Unser Plan ist geglückt! Wir können jetzt den Löwen immer rechtzeitig sehen!“

Antilope (Cherin): „Und wir können alle schnell weglaufen!“

Zebra (Melisa): Jetzt wählen wir unseren König!“

Zebra (Rim): „Wählt mich! Ich möchte euer König sein!“

Hase (Anis): „Wozu brauchen wir einen König?“

Giraffe (Tom): „Wir brauchen keinen König!“

Hyänenbaby (Younes): „Aber wer passt auf uns auf?“

Zebra (Melisa): „Wir leben in einer Demokratie und brauchen keinen König!“


4. Akt

Erzählerin (Rahel): Inzwischen war der Löwe aufgewacht. Erstaunt sah er, dass er ganz rot geworden war.

Löwe (Jahid): „Was ist denn das? Wieso bin ich so rot? …. Ich gehe jetzt zum Fluß!“

Erzählerin (Rahel): Doch die rote Farbe ging nicht ab. Da sah der Löwe die Versammlung der Tiere. Er ging zu ihnen und hörte, dass sie keinen König mehr haben wollten.

Löwe (Jahid): „Wenn ihr mich nicht mehr zu eurem König haben wollt … kann ich doch trotzdem euer Freund sein.

Alle Tiere: „Ja, du kannst unser Freund sein!“

Erzählerin (Rahel): Und sie nahmen den Löwen bei sich auf. Als ihr Freund und nicht als König!

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