Projektdaten:
- Titel: Fundbüro - Texte finden und erfinden
- Bündnispartner 1: Gudrun - Pausewang - Grundschule, Grünewaldstr.1, 31303 Burgdorf
- Bündnispartner 2: Stadtbücherei (Stadt Burgdorf), Sorgenser Str.3, 31303 Burgdorf
- Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis e.V. in Niedersachsen, Künstlerhaus/Sophienstr. 2, 30159 Hannover
- Autorenpatin: Stephanie Schneider (1972) studierte Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig und unterrichtete als Lehrerin für Kunst und Deutsch in der Grundschule. 2004 sagte sie dem Lehrerberuf ade, um ihren Kindheitstraum vom Bücherschreiben zu verwirklichen. Seitdem arbeitet sie als Autorin für Kinder und Erwachsene. So macht sie sich jeden Morgen mit dem Notebook auf den Weg in ihr Lieblingscafé, um sich dort Geschichten auszudenken. Stephanie Schneider wohnt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hannover.
- Zeitraum: 01.01.2019 - 31.12.2019
- Format: Modul 1 (ganzjährig)
- Ort: Burgdorf
- Bundesland: Niedersachsen
Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 141
Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
Presse
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Projektbeschreibung
Schreibens ist ein Prozess des Findens. Themen, Gedanken, Worte tauchen auf und drücken uns den Stift in die Hand. Denn Kreativität ist nicht planbar. Sie entsteht, wenn wir uns die Freiheit nehmen, ins Ungeplante zu starten. Schreiben bedeutet, sich treiben zu lassen, abzutauchen in eine Schatzhöhle der inneren Bilder und Emotionen. Wir suchen uns unser Thema nicht, sondern es findet uns.
Herta Müller sucht nach den passenden Worten und findet ihre Wörter beim Ausschneiden, Ausprobieren, Aufkleben. Astrid Lindgren entdeckte Namen für ihre Figuren auf finnischen Landkarten. Auf diese Weise entsteht Sprache, die weit mehr ist als Handwerk.
Wenn Stephanie Schneider mit Schulklassen arbeitet, rufen diese nicht selten Aufsatzregeln auf. Solche Vorgaben nach Lehrplan, die eigentlich helfen sollen, hindern die Kinder häufig daran, erst einmal loszuschreiben und den inneren Kritiker auf die Phase des Überarbeitens zu verschieben. Zu groß ist die Befürchtung, etwas falsch zu machen.
Damit wir uns freischreiben, werden anfangs ein paar Übungen angeboten und Tricks aus dem Arbeitsalltag von Stepahnie Schneider vorgestellt. Diese Schreibanlässe sollen das Geländer sein, an dem die Teilnehmer*innen sich entlanghangeln können, um Sicherheit zu gewinnen. Wer mag, darf feste Formen und Anregungen jederzeit verlassen. Loslassen ist ausdrücklich erlaubt und erwünscht. Kinder sollen lernen, dass sie ihrem eigenen Schreiben vertrauen dürfen. Die wichtigste Regel wird sein: DU bist der Erschaffer dieses Textes. Mach es so, wie es sich für dich richtig anfühlt.Doch das Thema „Fundbüro“ wird nicht nur in unserem Inneren stattfinden. Ob Sperrmüll, Flohmarkt, Altpapier, überall in unserer Umgebung existieren Textfragmente und Gegenstände, die schon mal jemand anderem gehörten. Nun warten sie darauf, uns ihre neue Geschichte zu erzählen. So lernen wir, dass uns der Zufall inspirieren kann. Bis es uns plötzlich packt und wir mit Haut und Haaren spüren: „Das ist MEIN Thema!“
Bilder
Fotos: Petra Zink, Stephanie Schneider
Texte der Autorenpatenschaft Nr. 141
Feuertexte
Feurig schöner Augenblick.
Euer Feuer verändert die Farbe. Erst nur Holz, dann aus Asche.
Und es laufen Flammen herab.
Es knuspert so schön das Stockbrot.
„Raus mit dem Feuer. Es brennt!“, rufen die Kinder und holen die Feuerwehr.
Melyna
Herta Müller
Die Leseschlange
hat auch keinen Platz zum Schlafen,
aber heute ist sie müde.
Mailey
Iss doch Früchtchen!
Sonst noch Wünsche?
Hab ich!
Dann wünsch dir was!
Der Anfang ist meistens schwer.
Pia
Man muss für neue Ideen probieren.
Für mich. Für dich. Für alle.
Wollen wir reisen?
Ich im Schatten, du in der Sonne.
Dinge muss man nicht immer verstehen.
Mach es einfach!
Sophie
Menü Nr. 2
Zubereitet von Julika (19) für Kinan
Die Zutaten: Vorsicht, WIR SIND, Lieben, JUNGS, Dicht
Halt dicht!
Vorsicht, dass es keiner erfährt!
Die führen doch was im Schilde, die Jungs ...
Und ich weiß auch was.
Sie haben sich ein Versteck gebaut.
Es ist ganz geheim und nur sie dürfen dort hinkommen.
Und dort flüstern sie, wen sie lieben.
Was die können, können wir schon lange!
Jetzt suchen wir uns eine Höhle, tief drin im Wald.
Dort halten wir Konferenzen und gründen einen Club.
Wir sind der Geheime-Mädchen-Club.
Menü Nr. 11
Zubereitet von Theresa (43) für Tuana
Die Zutaten: Ein Hauch, Funk, Staunen, Frosch, MICH
Allein und einsam saß Tim, der kleine Frosch, in der Kellerecke. Nichts war zu hören bis auf das Tropfen des Wasserhahnes an der Wand gegenüber. Ansonsten herrschte völlige Funkstille. Plötzlich spürte er einen kühlen WindHauch an seinen Froschbeinen, so als wäre eine Tür einen Spalt weit geöffnet worden. Angst erfüllte ihn. Tausend Gedanken schossen durch seinen kleinen, grünen Kopf: Wer kam dort? Sollte es der Storch sein, vor dem die Froschmutter ihn so oft gewarnt hatte? Wir er mich nun doch fressen? Ist dies mein Ende?
Atemlos lauschte Tim in die Stille. Er wartete auf das, was kommen würde. Da tauchte plötzlich ein kleines Mädchen vor ihm auf. Der Frosch war überrascht. Noch größer war aber sein Staunen, als die Kleine ihn in eine Pappschachtel mit Löchern setze und flüsterte: Hab keine Angst! Ich bringe Dich zurück zum Teich, bevor Mutti dich sieht! Dann kannst Du zurückkehren zu Deiner Familie.
Tim konnte sein Glück kaum fassen. Das war die Rettung!…
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