Projektdaten:
- Titel: Ich zeig dir meine Welt
- Bündnispartner 1: Ev. Stiftung Hephata, Gustav-Wagner-Weg 8a, 41065 Mönchengladbach
- Bündnispartner 2: Karl-Barthold-Schule, Heinz-Jakszt-Weg 4, 41065 Mönchengladbach
- Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis NRW, Wülfrather Str. 2., 42579 Heiligenhaus
- Autorenpatin: Dr. Michaela Bach, alias Mischa Bach wurde 1966 in Neuwied geboren. Nach ihrem Abitur arbeitete sie zwei Jahre an der Landesbühne Rheinland-Pfalz in diversen Funktionen. Anschließend studierte sie Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaften in Bonn und Essen, wo sie heute als selbstständige Autorin, Journalistin, Dramaturgin und Übersetzerin lebt. Die Autorin hat bereits im Rahmen des Bündnisses als Herausgeberin mehrere Bücher begleitet. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf.
- Zeitraum: 01.05.2021 - 31.11.2021
- Format: Modul 2 (halbjährig)
- Ort: Mönchengladbach
- Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 224
Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
Download des Buchs (PDF)
Projektbeschreibung
Wir alle teilen uns eine Welt und sind doch zugleich oftmals in verschiedenen, ganz eigenen Welten zuhause. Das können reale, handfeste Welten sein wie die des Sports oder eines anderen Hobbys, seien es Computerspiele, Briefmarkensammeln oder was auch immer das Herz begehrt. Oft gilt die Leidenschaft fiktionalen Welten, etwa den Universen von Star Wars oder Star Trek oder auch phantastischen Welten wie in Game of Thrones oder Mittelerde. Und schließlich sind da noch all die Welten in uns, Träume, Wünsche, Vorstellungen und die ganz besondere Art, auf die jeder Mensch die Welt da draußen sieht.
Kunst und Kultur können ein Weg sein, Außenweltansichten und Innenwelteinsichten zu gestalten und zu vermitteln und so Brücken schlagen zwischen uns Menschen, die anders kaum möglich sind. Doch wie sieht das für Menschen aus dem autistischen Spektrum aus? Wie erleben sie als Heranwachsende sich und die Welt - und wie können sie dieses Erleben zeigen, vermitteln? Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen wollen wir Wege finden, auch allen, deren Zugang zur eigenen Kreativität erschwert ist, zum Spiel mit Ideen und Fantasien zu finden. Schreibend, malend, spielend, mit allen Sinnen und allen Mitteln der Kunst wollen wir einander so die eigenen Welten zeigen.
Bilder
Fotos: Leserattenservice
Texte der Autorenpatenschaft Nr. 224
Das große, wilde Sammelsurium oder der Mittwoch, der ein Montag war
Riesel, kriesel, zisch, polter peng, ratsch – rutschte etwas Pappiges und machte ein so seltsames Geräusch, dass der kleine, goldene Buddha erschrocken die Augen aufriss: Dunkel.
Nichts zu sehen. Er tastete mit der Hand neben dem Bett herum, wurde von den Fuchszähnen gebissen, die dort lagen,
stieß sich den Finger an dem Sammelstein und warf dabei die
Sanduhr herunter – aber die war eh nur wieder abgelaufen,
wie fast immer –, bis er endlich die Taschenlampe zwischen
seinen Fingern spürte und mit einer gekonnten Bewegung
das Licht einschaltete.
„Was immer es war, ich war’s nicht“, rief die kleine Schildkröte, die ganz verschüchtert im Kegel des Lampenlichts aus
ihrem Panzer spähte, „ich hab ganz genau wie du friedlich
geschlafen und dabei von Paris geträumt. Ach, ich würde so gern mal auf den Eiffelturm raufklettern.“ Sie seufzte und
klapperte verträumt mit den Augenlidern.
„Macht doch nicht immer so einen Lärm“, murmelte Alex’
Opa Jürgen von seinem Bild, „es ist doch noch ganz dunkel.“
Nebenan in der Toilette hatte jemand riesige Angst oder war
es rächendes Rasen? Auf jeden Fall zitterte die kleine Ratte,
die sich dort versteckt hatte. Sie erspähte unter dem Türspalt
etwas Leuchtendes, Bedrohliches wie ein mordender Schimmer in Minecraft. Oh mein Gott, was war da wohl nebenan?
Die Reise durch die Abwasserunterwelt hatte sie doch wohl
nicht in Palutens Wohnung geführt? Am liebsten hätte sie sich in Minecraft vergraben.
Aber nebenan roch es nach Pommes. Langsam schlich die
Ratte zur Tür und sah ins Nebenzimmer. Dort stritten ein goldener Buddha, eine Schildkröte und ein freundlicher alter
Mann auf einem Bild, wer denn nun schuld daran war, dass
das Weltraumpuzzle auf den Boden gefallen und dabei natürlich auseinandergegangen war. Das schien ein schweres Problem zu sein, fast so, als wäre der ganze Sand aus der Sanduhr
ausgelaufen oder das Licht der Taschenlampe alle.
„Ihr müsst doch nur die Teile wieder zusammensetzen,
dann ist alles wieder gut“, rief die Ratte, und die anderen fuhren herum zu ihr. „Es sei denn natürlich, das hier ist alles gar
nicht wahr, sondern Teil eines Endloszukuyumis.“
Gemeinschaftsgeschichte aus den mitgebrachten Gegenständen und Wörterwürfelergebnissen der Klasse Fr. Mense-Grothe, verwoben und erzählt von Mischa (55), Essen
Die Reise in ein Traumland
Der Himmel ist farbenfroh. Gregor wünscht sich, in ein
Traumland zu reisen. Dort ist es sehr warm. Und am großen
See stehen viele Häuser. Es gibt Schokokuchen, Vanillekuchen, Cola, Eistee, Eis und Chips. Dort würde er gerne Erdbeerkuchen essen.
Dann fängt er an, Abenteuer zu bemühen. Die Bösewichte
sind frech und gemein und zerstören alles. Sie sind so groß
wie Batman. Sie sind dunkel, haben sechs blaue Augen mit
Pupille, fette Augenbrauen, große, dunkelbraune Nasen,
pinkrote Ohren, fette Lippen, braune Hälse und lange, fette
braune Beine sowie braune Hände, eine braune Brust und
Riesenfüße.
Gregor hilft mit Freunden zusammen, die Bösewichte zu
besiegen. Sie sperren die Bösewichte in den Käfig. So hat Gregor am Ende die Bösewichte besiegt Sie werden im Schloss
eingesperrt und in die Hölle geschickt. Die Welt ist voller Magie im neuen Leben.
Am Ende kann Gregor den Erdbeerkuchen essen. Der Erdbeerkuchen war total lecker.
Gregor kam nach Hause zurück und ruhte sich aus.
Adrian, 16 Jahre
Im Stadtdschungel
Es ist Abend und alle Leute gehen schlafen. Sobald es dunkel
ist, kommen viele Tiere in die Stadt und sie finden, durch die
Häuser sieht die Stadt wie ein Dschungel aus.
Dann kommt ein Mensch und sagt: „Ihr sprecht dieselbe
Sprache wie ich.“ Alle Tiere fragen: „Was ist das für ein Ding?
So etwas kennen wir nicht.“ Tom, der Kakadu, Tim, das Zebra, James, die Giraffe. Sie sind sehr nervös, weil sie alle drei
noch nie einen Menschen gesehen haben.
Der Mensch nähert sich den Tieren und fragt: „Woher
kommt ihr?“
„Wissen wir nicht, aber wir suchen den Dschungel.“ Dann
sagt Tim das Zebra: „Ist hier zufällig der Dschungel?“ Doch
was tun die Tiere? Sie bleiben in der Stadt. „Im Stadtdschungel“, schrie der Kakadu Tom dazwischen und James, die Giraffe, sagt: „Ich habe doch einen langen Hals und kann damit
über die Häuser gucken.“ Tim, das Zebra, freut sich: „Ja, ja!
Mach das, ich will nach Hause!!!“
James, die Giraffe, sagt: „Ich kann ganz viele Palmen und andere Bäume sehen. Da ist der Dschungel.“ Tom, der Kakadu, ruft: „Ich fliege voraus.“
James, die Giraffe, ist trotzdem traurig, dass sie gehen müssen. Der Mensch sagt: „Ihr seid zwar nicht mehr an meiner
Seite, dafür immer in meinem Herzen TSCHÜSS!!!!!!!!!!“
Willow N., 14 Jahre
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