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Projektdaten:

  • Titel: Stadtgeschichten - Schrecklich schönes Aachen
  • Bündnispartner 1: Kulturbetrieb der Stadt Aachen, Leitung Museumsdienst (E 49/9), Johannes Paul II.-Str. 1, 52062 Aachen
  • Bündnispartner 2: Stadtbibliothek Aachen, Couvenstraße 15, 52062 Aachen
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Nordrhein-Westfalen e.V., Wülfrather Str. 2, 42579 Heiligenhaus
  • Autorenpatin: Sabine Blazy kann auf zahlreiche Veröffentlichungen für Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 13 Jahren verweisen. Sie führt seit vielen Jahren Lesungen durch und leitet Schreib- und Erzählwerkstätten in Schulen und Bibliotheken für Kinder und Jugendliche v. a. der 3. – 7. Klassen sowie für Erwachsene, Migranten und Senioren auch in Zusammenarbeit mit Museen und Vereinen. Sie hat in Werkstätten mit Kindern und Jugendlichen bereits mehrere Buchprojekte realisiert, u. a. mit dem FBK und dem Literaturbüro NRW/Schreibland NRW. Sie ist zurzeit als Mentorin am Bödecker-Stipendium NRW beteiligt und verfolgt als Autorin und Pädagogische Kunsttherapeutin (Katholische Hochschule NRW) zudem das Ziel, Literatur und Kunst in ihren Projekten enger zu verbinden.
  • Zeitraum: 01.01.2022 - 31.12.2022
  • Format: Modul 1 (ganzjährig)
  • Ort: Aachen
  • Bundesland: Nordrhein-Westfalen
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 331


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Autorenpatenschaft Nr. 331

Cover der Autorenpatenschaft Nr. 331

 

Projektbeschreibung

In „Stadtgeschichten – schrecklich schönes Aachen“ sind die Kinder eingeladen, Geschichten über ihre Stadt zu schreiben, Geschichten, die in ihrer Stadt, in ihrem Viertel spielen. Das können Krimis sein, angelehnt an die vielfältigen Sagen und Legenden der Stadt aber auch fantastische bzw. märchenhafte Erzählungen oder Gedichte aber auch Berichte. Thema sind auch die weniger schönen Seiten der Stadt, Armut, Obdachlosigkeit, Orte, die Angst machen oder die verändert werden könnten. Die Kinder sollen sich schreibend mit dem beschäftigen, was ihnen auffällt, was sie umtreibt, worüber sie nachdenken in ihrem nahen Umfeld.
Über die ersten Lesungen wird den Kindern das Projekt vorgestellt und sie sind aufgefordert, ihre eigenen Wünsche zu formulieren. In den Werkstätten beschäftigen wir uns zunächst mit den Grundlagen des Schreibens und Gesprächen über das Thema, ehe die Autor:innen sich schreibend den Geschichten der Stadt nähern. Es wird eine Führung geben im Stadtmuseum Centre Charlemagne und der Bibliothek, die über ein interessantes Kellergewölbe verfügt. Im weiteren Verlauf des Projekts sollen auch eine Theaterpädagogin hinzugezogen werden, ein Musiker, ein Illustrator und eine Buchbinderin.

 

Bilder

Für diese Autorenpatenschaft liegt uns leider kein digitales Bildmaterial vor. Schauen Sie doch mal in das entstandene Buch!

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 331


Der traurige Clown

Habt ihr schon mal etwas von einem traurigen Clown gehört? Nein? Dann erzähle ich euch meine Geschichte.
Ich arbeite in einem Museum und ich bin ehrlich, es hat mir noch nie gefallen. Ich kenne nicht eine Person, die es mögen würde, auf diese hässliche Statue aufzupassen. Wen ich damit meine? Ich meine diesen unnötigen, albernen Clown in seinem türkisfarbenen Tutu. Jetzt mal ehrlich, so was nennt man Kunst? Einfach zu bescheuert. Ich möchte jedes Mal etwas über diese Statue herausfinden, aber sie pustet mich immer weg. Einmal bin ich sogar so feste an die Mauer geknallt, als dieses Ungeheuer mich weggepustet hat, dass ich im Krankenhaus aufgewacht bin. Seit diesem Tag habe ich es nie wieder versucht.
Wenn ich im Museum bin, sehe ich Leute, die ihn auslachen. Ich bin ehrlich, ich würde es auch nicht mögen, wenn man mich auslachte. Aber eine Statue lebt doch nicht? Also hat sie auch keine Gefühle. Wegpusten kann sie mich aber, haha. Da stimmt doch etwas nicht.
Ich ging zum Clown, und als er mich gerade wieder wegpusten wollte, fing ich an zu reden. Er weinte. Eine Träne landete auf meinem Kopf und plötzlich fing ich an zu funkeln. Ich wurde größer und größer. So groß wie die Statue. Als ich auf eine kleine Pfütze blickte, sah ich: Ich hatte ein cremeweißes Gesicht und eine rote Nase! Und ich trug ein pinkfarbenes Tutu. Der Clown wurde mein Freund. Wir waren beide glücklich, und wenn uns die Menschen ausgelacht haben, war es uns egal.

Begüm, 13 Jahre


Das Kräuterfest

Ich schlenderte durch die Aachener Innenstadt. Es war nicht sehr voll, weil heute ein großes Fest stattfinden sollte.
„Das Kräuterfest“ stand an der verzierten Rat-hex-Tür mit dicken schwarzen Buchstaben geschrieben. Und darunter hing
dieser Zettel:

Das Kräuterfest
Mo – So von 17 – 23 Uhr
Bringen Sie Ihren Besen mit !
Es wird lustig !

Ich nahm den Zettel von der Pinnwand und flog auf Rafaelo
nach Hause.
Als das kleine, windschiefe Haus meiner Oma in Sicht kam, rief ich: „Ene mene melo, lande, Rafaelo. Hex hex !“
Sofort landete mein treuer Besen. Allerdings nicht da, wo
ich wollte. „Klirr !“ Das war unsere Fensterscheibe. Doch bevor
meine Oma etwas bemerkte, flüsterte ich schnell: „Ene
mene Seil, Fenster wieder heil !“ Im Nu setzten sich die Fensterscheiben-
Puzzle-Teile wieder zusammen.

„Juli ? Bist du das ?“, fragte meine Oma neugierig. „Ja, Omi. Darf ich zum Kräuterfest ?“, wollte ich wissen, bevor meine Oma mir eine Praline in den Mund schob. „Nein !“ Meine Oma wirkte auf einmal nicht mehr so entspannt. „Du weißt doch, dass nur Hexen ab 1002 Jahren mitmachen dürfen. Das lernt man in der 1. Klasse. Und du hattest eine 1+ in der 1. Klasse. Und das bei Burkia, der schlimmsten Lehrerin und der unfreundlichsten noch dazu. Dass die überhaupt noch Lehrerin ist. Bedenklich.“ Ich schwieg. Doch dann hatte ich eine Idee. In Omas Zauberbuch stand doch ein Zauber, der einen für einen Tag auf 1008 altern ließ.
Am nächsten Abend ging ich leise in Omas Labor und nahm mir ihr Buch mit in mein Zimmer. Ich schlug die Seite auf und sprach: „Hokuspokus kälter, ich werde jetzt älter. Lalelu und dicker Schuh. Starke Macht, lass mich wachsen auf 1008.“ Augenblicklich wuchs ich und mit der Größe kam auch das Alter. 10 Minuten später tanzte ich mir auf dem Blocksberg die Hacken ab, bis der Morgen anbrach.


Jana, 11 Jahre

 

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