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Projektdaten:

  • Titel: „Was ich der Welt sagen will“ - Zineswerkstatt
  • Bündnispartner 1: OGS - Kapitelstraße, Stolzestraße 1a, 50674 Köln
  • Bündnispartner 2: Schreibraum Köln (Literaturszene), Steinstraße 12, 50676 Köln
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Nordrhein-Westfalen e. V., Wülfrather Str. 2, 42579 Heiligenhaus
  • Autorenpatin: Die Autorin und gelernte Grundschullehrerin Andrea Karimé kann auf zahlreiche Veröffentlichungen für Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 12 Jahren und viele Auszeichnungen verweisen, u.a. ist sie Trägerin des Österreichischen Staatspreis für Kinderliteratur und des Kinderbuchpreis NRW 2018. Sie führt seit vielen Jahren (interkulturelle) Lesungen und Schreibwerkstätten für Kinder durch, tritt als Geschichtenerzählerin auf und unterrichtet das Fach Kinderliteratur/Ästhetische Praxis an der Hochschule Düsseldorf. Als Laienmusikerin hat sie sich kontinuierlich fortgebildet und diese Kenntnisse fließen in ihre künstlerische und pädagogische Arbeit mit ein, etwa in den Klangstücken, die sie mit Kindern aus Wort und Klang entwickelt hat. Durch längere Auslandsstipendien hat die Autorin Grundkenntnisse in mehreren Migrationssprachen z.B. in Türkisch und Arabisch erworben, die sie in ihre Arbeit mit Kindern aber auch in ihre poetischen Buchsprachen einfließen lässt.
  • Zeitraum: 01.09.2021 - 30.11.2021
  • Format: Modul 3 (kurzzeitig)
  • Ort: Köln
  • Bundesland: Nordrhein-Westfalen
 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 227


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Für diese Maßnahme ist auf Grund der kurzen Dauer keine Publikation vorgesehen. Texte und Bilder des Projektes finden Sie weiter unten.

 

Projektbeschreibung

1. Werkzeug Poesie und Zines

Zines sind eine billige nicht auf Profit ausgerichtete Form des Heftchens, eine Non-Profit-Veröffentlichung, die z.B. denen diente, die vom Literaturbetrieb ausgeschlossen waren. Geklebt, beschriftet und vervielfältigt werden so Poesie und Widerstandsbotschaften in kleinen Auflagen laut. Zines können auf viele verschiedene Weisen hergestellt werden, gefaltet, getackert, geheftet. Zines befähigen Kinder auf einfache und lustvolle Weise, Botschaften zu verbreiten.
Genau das richtige Werkzeug, Kindern eine Stimme zu geben und sie das Schreiben als sinn- und lustvolles Werkzeug erfahren zu lassen. Entsprechend schreiben in dieser Schreibwerkstatt Kinder was und wie sie wollen. Es geht darum, spielerisch UND MIT SPAß und Fantasie die Superkraft des Schreibens und der eigenen Sprache/n zu entdecken. Zu Beginn jeder Werkstattsitzung, also in den ersten 10 Minuten mindestens werden die Kinder angeregt, völlig ohne vorgegebenes Thema in ein selbst gestaltetes Heft zu schreiben. Von der Schule sind die Kinder es gewohnt, Schreibaufgaben zu kriegen und diese zu erfüllen. Hier sollen sie lernen, dem Stift zu vertrauen und der Stimme, die in ihnen ist. Das Motto „erster Gedanke bester Gedanke“ sowie „Was will dein Stift sagen?“ soll den Kindern erleichtern, drauf los zu schreiben. Und in der Sprache, die ihnen wichtig ist.
Im weiteren Verlauf bieten sich zusätzliche Übungen an, die spielerisch den Spaß am Schreiben betonen, aber auch Wünsche und Beschwerden hervorlocken können wie „Lügengedicht“ und Textcollagen.

2. „Das schönste Zimmer in meinem Kopf“

wenn ich in den himmel schau
in die luft, auf mein blatt
oder in die nacht, geht die tür
zum schönsten zimmer in meinem kopf
da wohnt meine freundin
giraffe mit ihr mach ich alles
lümmeln, tümmeln, bären binden
wundern, wagen, wege finden

Weitere Anregung erhalten die Kinder am Werkstatttag 3 durch die Lektüre des ganz neuen Buchs „Das schönste Zimmer in meinem Kopf“ von Andrea Karimé, das die Räume der Sprache und Fantasie in einer „Gedicht-Geschichte“ darstellt. Nach dem Vorbild des Protagonisten, der „im schönsten zimmer in meinem kopf“ auf Reisen geht, können die Kinder ihr „Zimmer im Kopf“ zeichnen und beschreiben und so zu weiteren poetischen Entdeckungen und fantastischen Erscheinungen ihrer eigenen Stimme finden. Das Büchlein wird für jedes Kind angeschafft und soll als Vademecum für Inspiration und Wortanleihen dienen.
So lässt jedes Kind eine Sammlung an Wörtern Sätzen Geschichten und Gedanken entstehen, die am letzten Werkstatttag für die Zineserstellung genutzt werden kann.

Die schwarze deutsche Zines-Künstlerin Judith Baumgartner, mit der die Autorin bereits u.a. auf dem Zines-Fest Köln zusammengearbeitet hat, ist für einen Zines-Workshop angefragt, in dem die Kinder lernen, ihre wichtige (Poesie-) Botschaft/Geschichte/Gedicht in eins dieser kleinen Faltheftchen verpacken zu können.

An Samstag-Werkstatttag werden die Zines im Schreibraum Köln, der auch der Arbeitsraum der Autorin ist, fertiggestellt, vor Ort in der Bibliothek kopiert und ausgestellt.

3. „Sprich lieber Freund/ ich weiß du kannst zaubern/ mach aus deiner Welt ein Wort/ dein Wort ist eine Welt“ (Hilde Domin) #machdichstarkdurchschreiben

Der Workshop sieht die Einbindung von Kindern formulierter Schreibinteressen vor, etwa das Schreiben von Abenteuer-, Quatsch- und Fantasiegeschichten. Die Kinder sollen aber auch inspiriert und unterstützt werden, zu formulieren, was ihnen in der Welt wichtig ist. Themen wie Corona und die damit verbundenen Einschränkungen etwa sollen auf natürliche Weise Eingang in die Notizen und Skizzen der Kinder finden. Mit Hilfe von poetischen Techniken wie Reim, Wortschöpfung oder Cut-up-Text wird eine sprachlich-ästhetische Verarbeitung und Aneignung dieser Themen initiiert. Durch den kreativen Akt werden sie darüber hinaus gestaltet und so verändert.

 

Bilder

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 227


Ich fliege
Mit meinen
Schuhen
Huschhuschdihusch
Nach Bosnien.


Mein Traum:

Ich werde ein Autor werden.
Und viele Bücher schreiben.
Ich werde berühmt und stolz auf mich sein.


Dendy und der Wal

Dendy das Nilpferd traf einen Riesenwal.
Er nahm ihn mit auf seine Reise nach Indien.
Zur größten Ananas der Welt.
Sie fraßen die Ananas auf. Dann kam ein Riese.
Er nahm sie gefangen. Dann kann die ganze
Nilpferdherde und befreite sie.
Dann kamen zwei Riesen und fingen alle.
Bis auf das kleinste Nilpferd.
Die Riesen gingen weg. Das Kleinste befreite alle.
Und sie liefen weg.

Das war das Ende.


Mein Gesicht

Ich habe einen großen Berg auf meinem
Gesicht. Es ist die Nase.
Sie hat zwei Löcher.
Da kommt grünes Zeug raus.
Es heißt Popel.
Aber wir brauchen sie zum Atmen, wie der
Mund, der gleich dran ist.

Ich habe einen großen Boden im Gesicht.
Dort ist ein schwarzer Fleck.
Er kann sich sehr gut bewegen.
Einmal links und einmal rechts,
nach oben und unten. Es ist das
Auge. Wir brauchen es zum Sehen.

Ich habe ein großes weiches Ding im Gesicht.
Es macht sich auf, damit Essen hinein kommt.
Und Trinken.
Es ist der Mund. Wir brauchen ihn zum Atmen.
Wie die Nase.

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