Projektdaten:
- Titel: Bonhoeffers Papiertheater in Friedrichsbrunn
- Bündnispartner 1: Gutsmuths-Gymnasium Quedlinburg, Konvent 26a, Quedlinburg
- Bündnispartner 2: Träger- und Förderverein „Bonhoeffer-Haus Friedrichsbrunn“ e. V., Waldstraße 7, 06507 Friedrichsbrunn OT Thale
- Bündnispartner 3: Akzenteverein für Kultur, Jugend und Soziales Ballenstedt e.V., Robert-Koch-Str. 5, 06493 Ballenstedt
- Bündnispartner 4: Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt e.V., Paracelsusstr. 2b, 06114 Halle (Saale)
- Autorenpatin: Bettina Fügemann, Buchhändlerin, Studienabschluss für den nicht-technischen gehobenen Verwaltungsdienst. Abschluss als Dozentin für politische Bildung. Ab 1990 Amtsleiterin für Schulen, Kultur, Jugend und Soziales in einer Kommunalverwaltung. Seit 2019 freie Autorin und Herausgeberin.
- Zeitraum: 01.07.2022 - 31.12.2022
- Format: Modul 2 (halbjährig)
- Ort: Friedrichsbrunn
- Bundesland: Sachsen-Anhalt
Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 353
Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
Download des Buchs (PDF)
Projektbeschreibung
Kinder und Jugendliche aus Quedlinburg und Umgebung sind aufgefordert, sich behutsam der Familie Bonhoeffer anzunähern und mehr über die Familie zu erfahren. Zu den vergessenen Spielsachen der Familie Bonhoeffer in ihrem Ferienhaus in Friedrichsbrunn gehören zwei Papiertheater, mit denen die Kinder an Winter- oder Regentagen gespielt haben. Die Bonhoeffer-Kinder haben für ihre Papiertheater Geschichten entwickelt, geschrieben und aufgeführt.
In Schreibwerkstätten sollen die Teilnehmenden nun eigene Texte entstehen lassen, die sich mit der Familie auseinandersetzen und im Ferienhaus der Bonhoeffers in Friedrichsbrunn oder auch im Wohnhaus in Berlin spielen können. Die Teilnehmenden werden dabei von einer Autorin unterstützt und begeben sich auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Familie Bonhoeffer. Deren Schicksal ist mit der Zeit des Nationalsozialismus eng verknüpft und inspiriert zu einer literarischen Auseinandersetzung mit den Themen Mut, Glaube und friedlichem Miteinander.
Um den historischen und regionalen Bezug herzustellen, können sich die Teilnehmer*innen vor Ort mit der Ausstellung im Bonhoeffer-Haus Friedrichsbrunn vertraut machen und das Bonhoeffer-Haus erkunden. Neben der Textarbeit soll das vorhandene Papiertheater genutzt werden.
Für die eigenen Stücke müssen Figuren entwickelt werden und gemeinsam mit der Werkstattleiterin werden Kulissen entworfen. Ein*e Bühnenbildner*in unterstützt das Projekt und erschafft Papierfiguren mit Kostümen.
Bilder
© Lisa Rabe
Texte der Autorenpatenschaft Nr. 353
Chaos in der Eisenbahn
Der schwarze Hut der Großmutter landete auf dem mit dunklen Schuhabdrücken bedeckten Gang. Ehe sie reagieren konnte, fingen Susanne und Christine an zu schreien und hoben ihre Beine an.
„Ahhh… fang es ein, Klaus!“, kreischte Ursel. Der Gedanke, dass ein freilaufendes Huhn an Bord war, versetzte sie in Panik und ihr Atem wurde mit jeder Sekunde hektischer. Ursel versuchte, sich zu beruhigen, doch der Blick zu Klaus, der das Huhn mit einem frechen Grinsen anschaute, half ihr nicht.
„Wollt ihr das Huhn mal anfassen?“, sagte er, nahm das Tier in beide Hände und lief zu den Mädchen, die jetzt noch lauter kreischten. Ursel und Susanne standen auf und liefen ans Ende des Abteils und versuchten, Klaus, der mit weit ausgestreckten Armen zu ihnen lief, zu entkommen.
„Bringt sofort mein Huhn zurück!“, rief die Bäuerin streng, doch Klaus reagierte nicht darauf und schenkte der Frau keine Beachtung. In diesem Moment bückte sich die Großmutter und hob ihren Hut auf. Sie klopfte ihn vorsichtig ab, als sie bemerkte, dass Staub und Dreck sich darauf niedergelassen hatten.
Das Huhn, das Klaus gefangen in den Händen hielt, schlug kräftig mit den Flügeln, bis es sich schließlich befreien konnte. Einige weißbraune Federn lagen am Boden. „Hey, wo willst du hin?“, sagte Klaus ironisch und sah dem Huhn hinterher. Nach wenigen Augenblicken stand Hörnchen
auf und sagte laut: „Klaus, du wirst dieses Huhn jetzt der armen Frau zurückgeben,
wenn ich bitten darf!“
(...)
Joleen Huch, 15 Jahre
Ab ins Bett
(Kinder sollen ins Bett.)
Großmutter: „So jetzt ab ins Bett und schlafen, meine Lieben.“
(Kinder fragen, ob sie noch eine Gutenachtgeschichte hören können.)
Großmutter: „Nein, jetzt wird geschlafen, es ist schon spät genug.“
(Hörnchen betritt den Raum.)
Hörnchen: „Ich wünsche eine gute Nacht.“
(Hörnchen bleibt im Raum, bis die Großmutter gegangen ist.)
Hörnchen: „Hallo, meine Lieben, wollt ihr noch eine Geschichte hören?“
Kinder schreien: „JJJJJJAAAAA!“
(Hörnchen erzählt eine Gutenachtgeschichte.)
Lisa Rabe, 14 Jahre
Über Familienschönheiten
Vater: „Du, Ursula, du bist viel zu schön für diese Familie. Guck doch mal deine anderen Geschwister an, die sind nicht so schön wie du.“
Ursula: „Aber Vater, ich kann doch für meine Schönheit nichts. Ich finde mich potthässlich. Guck dir meine Geschwister an, die finde ich alle viel schöner, als ich es bin.“
Vater: „Sei leise. Schön oder hässlich ist doch eigentlich egal. Hauptsache, ihr habt einen guten Charakter und seid gut zu den Menschen.“
Ursula: „Sogar Mutter ist viel schöner als ich. Doch ich bin es nicht.“
Vater: „Doch, das bist du, mein Kind. Doch nun komm zum Mittagstisch. Es gibt Essen.“
Ursula: „Ok. Vielleicht hast du recht. Vielleicht sind gute Charaktereigenschaften wichtiger.“
Vater: „Bestimmt.“
Vincent Rutkowski, 15 Jahre
Wir haben ihr Interesse geweckt?
Werden Sie
Unterstützer
Wir freuen uns immer über hilfreiche Unterstützung, die es uns ermöglicht unsere Projekte fortzusetzen. Wenn Sie also Unterstützer werden wollen, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme freuen.