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Projektdaten:

  • Titel: Die Anna-Hood-Gäng schreibt weiter – „Über das geheime Leben der Dinge“
  • Bündnispartner 1: Joachim-Ringelnatz-Verein e. V., Crostigall 14, 04808 Wurzen
  • Bündnispartner 2: Ringelnatz-Grundschule, Querstraße 25, 04808 Wurzen
  • Bündnispartner 3: Grundschule an der Sternwarte, Rosa-Luxemburg-Straße 20, 04808 Wurzen
  • Bündnispartner 4: Diesterweg-Grundschule, Eduard-Schulze-Straße 3, 04808 Wurzen
  • Bündnispartner 5: Friedrich Bödecker Kreis im Freistaat Sachsen e. V., Neue Str. 1c, 04703 Leisnig
  • Autorenpate: Carl-Christian Elze wurde 1974 in Berlin geboren, ist in Leipzig aufgewachsen und lebt immer noch dort. Einen Großteil seiner Kindheit verbrachte er im Leipziger Zoo, wo sein Vater Dr. Karl Elze von 1957 bis Anfang der neunziger Jahre Zootierarzt war.
    Carl-Christian Elze studierte zunächst Medizin, Biologie und Germanistik und von 2004 bis 2009 am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er schreibt Gedichte, Prosa und Drehbücher. Seit 2006 erschienen mehrere Gedichtbände, u. a. „gänge“ (Connewitzer Verlagsbuch- handlung 2009), „ich lebe in einem wasserturm am meer, was albern ist“ (luxbooks 2013), „diese kleinen, in der luft hängenden, bergpredigenden gebilde“ (Verlagshaus Berlin 2016; 2., überarbeitete Auflage 2019) und „langsames ermatten im labyrinth“ (Venediggedichte, Verlagshaus Berlin 2019). Seine Gedichte vernetzen Materie und Metaphysik. Konkrete Motive aus Natur und Tierwelt sind scheinbar Nebenschauplätze in einem lyrischen Konstrukt, das das große Ganze ins Licht rückt und das Wissen um die Zerbrechlichkeit des Lebens mit beeindruckender Zärtlichkeit transportiert.
    Seine letzte Prosapublikation „Oda und der ausgestopfte Vater. Zoogeschichten“ erschien 2018 bei kreuzerbooks in Leipzig. Es handelt sich um ein Erinnerungsbuch, eine Art Familienalbum, über seine Kindheit im Leipziger Zoo und die Arbeit seines Vaters mit einer Vielzahl von Bilddokumenten aus dem Privatarchiv des Autors.
    Für sein Schreiben wurde er u. a. mit dem Lyrik-Debüt-Preis des Poetenladens (2005), dem 1. Preis des Irseer Pegasus (2006), dem Lyrikpreis München (2010), dem New-York- Stipendium der Max-Kade-Foundation (2010), dem Joachim-Ringelnatz-Nachwuchspreis (2014), dem Rainer-Malkowski-Stipendium (2014), dem Heinrich-Heine-Stipendium (2015) und einem Bundesstipendium in Venedig (2016) ausgezeichnet.
    Zusammen mit Janin Wölke, Sibylla Vričić Hausmann und Christian Kreis veranstaltet Carl- Christian Elze die Lesereihe „niemerlang“ in Leipzig. Er ist Monatsjuror beim lyrix- Bundeswettbewerb für junge Lyrik und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Carl-Christian Elze arbeitete schon mit zahlreichen anderen Künstler*innen zusammen und verfügt durch seine Arbeit beim lyrix-Bundeswettbewerb über Schreibworkshop-Erfahrungen in allen Klassenstufen. Des Weiteren hat er auch Erfahrungen im Berufsschulbereich, da er seit vielen Jahren an der Leipziger Henriette-Goldschmidt-Schule Schreibwerkstätten für angehende Erzieher*innen leitet, bei denen Kinderbücher entstehen.
  • Zeitraum: 01.09.2021 - 30.11.2021
  • Format: Modul 3 (kurzzeitig)
  • Ort: Wurzen
  • Bundesland: Sachsen

 

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft Nr. 243


Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Für diese Maßnahme ist auf Grund der kurzen Dauer keine Publikation vorgesehen. Texte und Bilder des Projektes findet ihr weiter unten.

 

Projektbeschreibung

Das Projekt im Rahmen von „Kultur macht stark“ knüpft, diesmal mit dem Autorenpaten Carl-Christian Elze, an das Vorgängerprojekt mit Autorepate André Schinkel an, bei dem Wurzener Kinder – die „Anna-Hood-Gäng“ – das kreative Schreiben für sich entdeckt haben. Diese Kinder sind eine starke Gemeinschaft geworden, die ihre literarische Entdeckungsreise fortsetzen möchte und neugierig auf weitere Gruppenmitglieder ist. Der starke soziale Zusammenhalt in der Anna-Hood-Gäng, entstanden aus gemeinsamen schöpferischen Erlebnissen, wird im Nachfolgeprojekt dafür sorgen, dass der „Funke“ auf weitere junge Schreiber*innen (mit unterschiedlichstem familiären Hintergrund und sehr verschiedenen schulischen Leistungen) überspringt.
Vorgänger- und Nachfolge-Projekt verbinden sich in der Person der Pädagogin Eva-Maria Hänsel, die die Herzen und das Vertrauen der Anna-Hood-Gäng längst erobert hat, und – ganz klar – in der des Wurzener Dichters Joachim Ringelnatz, dessen tolerant-liebevolle Weltsicht die Kinder inzwischen schätzen. Neu ist der Autorenpate, der das erklärte „Herzensthema“ der Kinder – Zootiere! – durch seine Biografie (siehe oben) und vor allem durch seine Texte einbringen kann. Eine Lesung aus seinem Zoobuch, die er mit fantasievollen Objekten zum Anfassen und Staunen „belebt“ und eine Exkursion in den Tierpark, bei der die Kinder nach Herzenslust fabulieren können, ist Teil dieses Werkstattprogramms, das sich vom vorherigen vor allem dadurch abhebt: Nachdem die Kinder sich im Vorgängerprojekt in die Welt der Kunstfigur Anna Hood eingefühlt haben, steht nun die eigene Alltagswelt im Vordergrund: die reale Welt mit alle ihren „Dingen“ und „Wesen“, die die Kinder, angeleitet von einem Dichter, mit Sensibilität und Fantasie „zum Sprechen bringen“.

 

Bilder

 

Texte der Autorenpatenschaft Nr. 243


Ich lebe in einer dunklen Höhle
und darf nur manchmal raus.
Alle ekeln sich vor mir,
das finde ich traurig.
Ich lebe mit einem großen rosanen
Ding zusammen
und warte auf trockenes Futter.
Nur wenn die Lippen zusammenkommen,
kriege ich meine große Liebe zu spüren.
Aber das schönste
in meinem Leben ist,
wenn sich die Höhle ganz weit öffnet
und Wind von hinten bläst.
Hui, dann freue ich mich,
wenn ich plötzlich fliege
und auf dem Boden lande,
klatsch,
und in der Sonne schimmere.

Philip Ferl (Die Spucke)


Ich habe jeden Tag Wasser in mir.
Es ist hell und dunkel in mir
und ich bekomme viele Geschenke.
In ganz verschiedenen Farben.
Doch alle Farben sind schnell
wieder verschwunden,
das macht mich traurig.
Am meisten freue ich mich,
wenn das Licht kommt,
aber das ist auch immer nur kurz.
Dann hängen sie wieder über mir
die rosanen Berge
und werfen ihre Schatten.
Mein Leben ist wichtig.
Unser Leben ist wichtig.
Es gibt viele von uns, so viele!
Meine Freunde und ich
sehen uns ähnlich,
die meisten sind weiß.
Das finde ich langweilig.
Ich bin selber weiß.
Am liebsten wäre ich grün.
Grün wie Spinat oder
grün wie Pfefferminzbonbons oder
grün wie Kotze oder
grün wie Katzenstreu oder
grün wie grün.

Zoé Kiara Mai (Das Klo)
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