Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
Für diese Maßnahme ist auf Grund der kurzen Dauer keine Publikation vorgesehen. Texte und Bilder des Projektes finden Sie weiter unten.
Durch die gezielte und öffentliche Werbung für das Projekt und die Anmeldung der Teilnehmer*innen im Vorfeld startet das Projekt mit einer Kennenlernrunde. Erste Vorhaben und Abläufe für die Projekttage werden besprochen. Im Anschluss werden die Teilnehmer*innen eine Stadtführung erleben. Hierbei werden sie motiviert sich Notizen zu den für sie interessanten Informationen zu machen. Am selben Tag wird die Autorin Sylvia Weigelt, im Rahmen der öffentlichen Lesung, die Zuhörer*innen auch über das Projekt, Inhalte und Ziele „Interview mit einer Stadt- Rudolstadt informieren. Jeder Teilnehmer*innen zeigt seinen Lieblingsplatz/Sehenswürdigkeiten der in einer Fotografie festgehalten wird.
In den folgenden Werkstatttagen arbeiten die Kinder und Jugendlichen mit der Autorin in Werkstätten. Durch einen Perspektivwechsel nehmen die Teilnehmer*innen die Sichtweise dessen ein, was die von ihnen ausgewählten Bilder abbilden: Bäume, Flüsse, Häuser usw. und schreiben aus dieser Perspektive. Die Autorin wird die Teilnehmer*innen in verschiedenen Schreibübungen an die ungewohnte Beschreibungsweise heranführen. Die in den Werkstätten entstanden Texte werden von den Teilnehmer*innen auf gesprochen.
Die Bilder und Tonaufnahmen können gemeinsam mit dem Webdesigner Kevin Hallmann bearbeitet werden.
Die Ergebnisse werden in einer Ausstellung im Rahmen einer öffentlichen Lesung in der Bibliothek präsentiert. Für die Ausstellung werden die Bilder auf A2 Aluverbundplatten gedruckt, der Text (ggf. Textauszug) wird neben dem jeweiligen Bild angebracht. Die Tonaufnahmen sind durch auf den Bildern angebrachte QR –Codes zu hören. Damit haben die Besucher*innen der Ausstellung die Möglichkeit, die Texte der Teilnehmer*innen über ihr Smartphone zu hören. Anschließend wird die Ausstellung in der Stadtbibliothek Rudolstadt zu sehen sein. Danach sollen die Exponate weiter in Rudolstadt genutzt werden. Vorstellbar ist, die Bilder und die dazu gehörigen Texte (mit QR-Code) an unterschiedlichen Orten zu präsentieren und die Betrachter*innen auf weitere Orte hinzuweisen (Stadtrally).
Für diese Autorenpatenschaft liegt uns leider kein digitales Bildmaterial vor.
Auszug aus „Die Leseschnecke Pascal“
Ich bin eines der ältesten Häuser der Stadt. Früher war ich eine Schule für Jungen, dann wurde ich ein Gymnasium. Später war ich die Bibliothek des Fürsten, der auf der Heidecksburg lebte. Aber seit 1925 bin ich die Stadtbibliothek von Rudolstadt.[…] Manchmal passieren in mir komische Dinge.
Zum Beispiel: In meinen Mauern lebte eine Schnecke.
Weil sie nicht lesen konnte, hasste sie Bücher. Eines Abends
kroch die Schnecke durch einen kleinen Fensterspalt. […] Die
Schnecke besaß einen Zauberstab. Mit diesem Stab zeigte sie
auf ein Buch und giftiger Schleim schoss aus dem Stab auf
das Buch. Das machte sie bei vielen Büchern. Nach 3 Tagen
fing die Tinte in den Büchern an zu zerlaufen. Die Figuren
in den Büchern, z. B. Lotta, Sandmann und Sams, wussten,
dass es die Schnecke war. Sie wollten sich an der Schnecke rächen und überlegten, sie überlegten und überlegten... Dann fiel ihnen etwas ein. Sie machten sich am Stromkasten zu schaffen, sodass das Licht flackerte. Da bekam die Schnecle Angst, denn es sah gespenstisch aus in dem großen Raum mit den Bücherregalen. Doch sie ließ sich nicht vertreiben. Jetzt fingen die Figuren und die
Schnecke an zu streiten, wer in der Bibliothek wohnen darf
und wer nicht. Dann kam das Oberhaupt der Bücher, Mister
Kevin, und klärte den Streit. [...] Nach einiger Zeit war auch
die Schrift wieder in den Büchern zu lesen. Die Figuren kehrten
in ihre Geschichten zurück. Als nach diesem Ereignis die
ersten Kinder zu mir kamen und sich Bücher ausliehen, kam
ihnen etwas komisch vor. Die Figuren waren vertauscht. […]
In der nächsten Nacht sprangen alle Figuren aus den Büchern.
Es war ein ganz schönes Gedränge in mir. […] Pippi sagte:
„Wir müssen diese Nacht wieder alle in unsere Geschichten
zurückgehen. Und du Schnecke, hilf uns mit deinem Zauberstab,
dass wir schneller in unsere Geschichten zurückkehren
können.“ […]
Seitdem half Pippi der Schnecke beim Lesenlernen. Jede
Nacht trafen sie sich zum Üben. Heute ist die Schnecke, die
von den Figuren aus den Büchern den Namen Pascal erhielt,
die einzige Leseschnecke in Rudolstadt.
Auszug aus "Eine Lektion für das alte Rathaus"
Ich wurde im Jahr 1784 erbaut, ich, das alte Rathaus von Rudolstadt. Ich bin sehr wichtig, ich bin das wichtigste Haus in der Stadt!
Der alte Laden gegenüber aber war anderer Meinung; "Du bist nicht das wichtigste Haus, das ist nämlich das Schloss des Fürsten!" Darauf entgegnete das Rathaus: "Naja, vielleicht, aber es ist nur ein bisschen wichtiger als ich. Aber du, Laden, bist nur ein ganz einfacher Laden, der kaum zu etwas gut ist.[...]" Der Laden musste die Tränen zurückhalten und schluchzte: "Du bist gemein!"[...] Darauf schaltete sich nun das große, mächtige und wichtige Schloss ein: "Was geht dort unten in der Stadt vor sich? Rathaus, ist da alles in Ordnung?" Darauf das Rathaus: "Natürlich Chef, es ist alles in bester Ordnung. Diese Häuser hier behaupten nur, sie wären etwas Besseres als wir beide." Das Wohnhaus widersprach: "Das stimmt nicht. Das Rathaus hat den Laden zum Weinen gebracht und behauptet, es wäre etwas Besseres als die einfachen Häuser." [...]
"Na gutm ich gebe es zu. Sie haben Recht", gab das Rathaus kleinlaut zu.
EinigeZeit später begann man auf dem Marktplatz mit dem Bau eines neuen Hauses. [...] Bestimmt würde es ein wichtiges Haus sein! Das neu erbaute Haus klärte das Rathaus auf: "Ach, ich kann es kaum erwarten. Nur noch drei Tage, un dann werde ich das neue Rathaus sein.[...]" - "Was!?", empärte sich das alte Rathaus. "Ich soll ersetzt werden? Ich, ich...", stotterte es, "bin dann doch ganz untwichtig [...]!"
Nach drei Tagen wurde tatsächlich das neue Haus als neues Rathaus eingeweiht. Auf einmal kamen keine Menschen mehr in das alte Rathaus. Alle gingen nur noch in das neue Haus.
Viele Jahre, ja Jahrzehnte vergingen und das alte Rathaus wurde von Pflanzen überwuchert. [...] Und der alte Laden wurde saniert. [...] Doch das neue Rathaus konnte es einfach nicht mit ansehen, wie das alte Rathaus jetzt leiden musste. Deshalb bat es seinen Freund, eine Druckmaschien: "Hei Drucki (das war sein Spitzname), kannst du mal einen Antrag dafür drucken, dass das alte Rathaus saniert wird. Vielleicht könnte man ja darin das Stadtarchiv einrichten!" Der Antrag wurde tatsächlich bewilligt. [...] Auch das Wohnhaus war nicht begeistert: "Ich freue mich schon auf Herrn Oberwichtig!"
Doch das alte Rathaus hatte sich gründlich geändert. Es sagte: "Ich werde nicht mehr angeben und die scheinbar Unwichtigen mobbe, sondern ich werde sie trösten und ihnen helfen, wenn ich kann. Denn jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt, unwichtig zu sein." Darüber lächelte auch das neue Rathaus und freute sich, dass es nicht nur dem alten Rathaus helfen konnte. Das aber wird noch heute als Stadtarchiv genutzt.
Wir freuen uns immer über hilfreiche Unterstützung, die es uns ermöglicht unsere Projekte fortzusetzen. Wenn Sie also Unterstützer werden wollen, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme freuen.