KI zum Anfassen

Das Ziel des Projekts "KI zum Anfassen" ist, den Schülern eine realistische Einschätzung der Fähigkeiten und Probleme von generativer KI zu vermitteln und sie im kreativen Schreiben als eine genuin menschliche Tätigkeit anzuleiten. Die Entwickler von Generativer KI versprechen einen den menschlichen Fähigkeiten vergleichbaren Wissens- und Fähigkeitsstand; sie beeindrucken damit, dass ihre KIs beispielsweise Abschlussprüfungen anspruchsvoller Studiengänge zu einem hohen Prozentsatz bestehen kann. Verschwiegen wird dabei, an was für Aufgaben die System scheitern, wie oft Falschinformationen produziert werden und in welcher merkwürdigen Systematik dies geschieht.
Auch die hochwertigsten Produkte, die momentan verfügbar sind, scheitern z.B. am Zählen der Silben in einem einfachen Haiku, oder, da sie programmiert sind, positive Antworten zu geben, lassen sich schnell überzeugen, dass ihre richtige Antwort eine falsche ist.
Schülerinnen und Schüler sollen ermutigt werden, einen unorthodoxen und spielerischen Zugang im Umgang mit der KI zu nutzen, um selbst festzustellen, dass sie es nicht mit einer intelligenten Maschine, sondern einem stochastischen Papageien zu tun haben.
Die neue Technik soll jedoch auch sinnvoll eingesetzt werden, um nicht in einen Technik- und Kulturpessismus zu verfallen. Als Rechercheassitenz sind die Maschinen hilfreich und können in der Diskussion von Problemen während des Plottens eines erzählenden Texts oft gute Ergebnisse liefern. Auch für die Ideengenerierung können sie als Gesprächspartner erstaunlich hilfreich sein.
In zwei Lesungen soll anhand eines mittels KI-Assistenz geschriebenen Werks demonstriert werden, welche Möglichkeiten es gibt und wie vielfältig der Einsatz aussehen kann, in den Werkstätten sollen eigene Texte und Experimente mit der KI ermutigt und durchgeführt werden.