„Das Morgen beginnt schon heute“ – Die Zukunft in Poesie und Prosa

Projektdaten:

  • Titel: „Das Morgen beginnt schon heute“ – Die Zukunft in Poesie und Prosa
  • Bündnispartner 1: Mittelschule Stegaurach, Schulplatz 1, 96135 Stegaurach
  • Bündnispartner 2: Bücherei Stegaurach, Schloßplatz 1, 96135 Stegaurach
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Bayern e.V., Postfach 1317, 85423 Erding
  • Autorenpate: Nevfel Cumart studierte Turkologie, Arabistik, Iranistik und Islamwissenschaft in Bamberg und arbeitet dort seit 1992 als freiberuflicher Schriftsteller, Übersetzer und Journalist. Seit 1983 veröffentlichte er 20 Gedichtbände in Deutsch, Englisch und Türkisch sowie eine Sammlung mit Erzählungen. Außerdem publizierte er als Herausgeber über ein Dutzend Bücher. Nevfel Cumart übersetzte eine ganze Reihe von Büchern aus dem Türkischen ins Deutsche und veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Porträts über die türkische Literatur. Er hält Vorträge und leitet Seminare über verschiedene Aspekte der türkischen Gesellschaft und Kultur, die Lebenssituation der Migranten in Deutschland sowie über die Religion des Islams. Er ist Dozent an der Akademie Faber-Castell und lehrt „Interkulturelle Kommunikation“ sowie „Literarisches Schreiben und Kulturjournalismus“. Für sein literarisches Werk erhielt Nevfel Cumart diverse Literaturpreise und Auszeichnungen, darunter auch den Kulturpreis Bayern (2008) den Kulturpreis der Oberfrankenstiftung (2009), den Pax-Bank-Preis (2011) sowie die Poetik-Professur der Universität Innsbruck in 2012. Im Juli 2014 überreichte ihm Bundespräsident Gauck persönlich das Bundesverdienstkreuz am Bande. Nevfel Cumart führt seit 1984 Lesungen und Schreibwerkstätten an Schulen aller Schularten durch. Seine Lese- und Vortragsreisen führten ihn mehrfach ins Ausland. Er leitete auch Kreative Schreibwerkstätten in den USA, in Irland, Österreich, Polen, Dänemark, Finnland und Italien.
  • Zeitraum: 01.07.2024 - 31.12.2024
  • Format: Modul 1  (ganzjährig)
  • Ort: Stegaurach
  • Bundesland: Bayern

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft

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Projektbeschreibung

Auch wenn die sozialen Medien und solche Applikationen wie TikTok, Facebook, Whatsapp und Instagram sämtliche Lebensbereiche von Jugendlichen mittlerweile durchdrungen haben, gibt es immer noch welche, die auch außerhalb dieser digitalen Welt und auch außerhalb des schulischen Rahmens Texte verfassen, die dazu dienen, die eigene Person und die Gedanken zum Ausdruck zu bringen.
In diesem Schreibprojekt mit dem Autorenpaten Nevfel Cumart werden den teilnehmenden Jugendlichen gezielt Impulse gegeben, um sich thematisch insbesondere der Zukunft mit all ihren Facetten zu widmen.

Die Bandbreite der möglichen thematischen Zugänge umfasst bei kompetenter Anleitung und Hinführung durch den Autorenpaten sicher ein beachtliches Spektrum und kann dazu dienen, spezifische Fragestellung literarisch aufzugreifen.
Hier einige thematische Gedanken und Schlaglichter:
Mit welchen Problemen und Schwierigkeiten werden Menschen in der Zukunft im alltäglichen Leben konfrontiert werden? Die teilnehmenden Jugendlichen sollen dazu hingeführt werden, sich Gedanken zu machen über die Zukunft – ihre eigene und die von anderen Menschen im dritten (oder auch im späteren) Jahrtausend. Denn auch wenn jeder Mensch neugierig darauf ist, weiß es doch niemand, welche Überraschungen die Zukunft für die Menschheit bereithält. Aber in diesem Schreibprojekt können einige von denen zu Worte kommen, die zumindest den Beginn des dritten Jahrtausend-Zeitraumes selbst gestalten werden.

Bei der literarischen Auseinandersetzung mit der „nahen“ Zukunft können die Jugendlichen auch zunächst das Nächstliegende, ihren Lebensalltag und Wirkungskreis, aufgreifen und thematisieren. Das Umfeld der Schule, der Unterricht und die Ferien, (die ja vielleicht sogar in der Zukunft abgeschafft sind) werden sicher in den zu erwartenden Texten einen berechtigten Raum einnehmen. Und wer weiß: Vielleicht führen dann Klassenfahrten nicht mehr in das Allgäu oder in die derzeitige Hauptstadt Berlin, sondern zum Mond? Und was ist mit dem heutigen Schulbus, auf den die meisten Jugendlichen auf dem Land angewiesen sind, weil sie aus kleinen Ortschaften im Landkreis kommen? Wird er längst ausgedient haben? Gibt es dann vielleicht statt Bushaltestellen „Beamstellen“, die die Menschen in Sekundenschnelle an jeden gewünschten Ort bringen?
Während in unseren Tagen über Volksbegehren etwa zur Artenvielfalt, zu genmanipulierten Mais und oder künstliche Befruchtung diskutiert wird und erfolgreiche Gen-Experimente in die jüngste Medizingeschichte eingehen, werden für die Zukunft vielleicht ganz andere Töne angeschlagen und das Klonen von Menschen kein ethisches Tabu mehr darstellen.
Man denke nur an die Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) und der im letzten Jahr veröffentlichen generativen Chatbots wie CHAT GPT, die für sehr viel Furore – positiv wie negativ – sorgten. Dadurch wird sich mit Sicherheit das Arbeitsumfeld der Menschen rapide verändert haben. Denkbar, daß es oft die Menschen sind, die auf der Strecke bleiben und ihre Jobs gänzlich an künstlich-intelligente Roboter verlieren.
Der ewige Traum von einem gesunden langen Leben könnte auch die literarische Kreativität und Phantasie einiger Jugendlicher beflügeln. Warum sollten nicht Mikrogenetische Operationen für ein „ewiges Leben“ sorgen? Oder zumindest ein Antikörper gegen das Schnupfenvirus und auch Krebs gefunden werden? Am besten auch noch gegen das Corona-Virus, das uns in den vergangenen Jahren dermaßen drangsaliert hat.

Wenn es heute schon despotische Regime und Systeme gibt auf der Welt, könnten sie ihre Fortsetzung auch in der Zukunft finden, mit raffinierteren Unterdrückungsmechanismen. Sie könnten darin münden, kritische und oppositionelle Menschen an einen Hauptcomputer anzuschließen und zu kontrolliert oder aber ihnen staatstreue „Persönlichkeitsmanager“ an die Seite zu stellen, die den Menschen jeden Schritt und Tritt vorgeben und ihnen auch das Sprechen verbieten.

Wer als Jugendlicher mit wachem Verstand und offenen Augen durch das Leben geht, wird auch die gesellschaftlichen Probleme und einschneidenden Ereignisse unserer Zeit nicht übersehen. Sie beschränken sich nicht auf die vor unserer Haustür gelegenen, wie etwa die Arbeitslosigkeit in manchen Regionen, der zunehmende Rechtsradikalismus oder aber der Zuzug von vielen Menschen nach Deutschland, die ihre Heimat wegen Not und Krieg verlassen mussten. Ins Blickfeld rücken auch weltweite Klimaveränderungen, Erdbeben in so „nahen“ Ländern wie der Türkei, schwere Überflutungen in noch „näheren“ Ländern wie Griechenland oder der rasante Bevölkerungsanstieg in anderen Gesellschaften.
Ausgehend von diesen Erkenntnissen ließen sich mit apokalyptisch anmutenden Szenarien die zukünftigen Probleme der Menschheit und die Katastrophen, die auf sie zukommen, literarisch umsetzen. Vielleicht werden in den Texten von Gesetzesauflagen zur Eindämmung der Überbevölkerung oder von Ämtern zur Gesellschaftserweiterung die Rede sein. Oder schlimmer noch, von radioaktiv verseuchten Flüssen und auch von hausgemachten Problemen, wie beispielsweise einem Virus, das die Menschheit dezimiert.
Und wenn der Blick mancher Jugendlicher weit genug in die ferne Zukunft reicht, dann könnten die Menschen dem Untergang ihrer Welt entfliehen, indem sie auf andere Planeten übersiedeln, sich Kolonien im Weltraum einrichten oder aber sich einen neuen Lebensraum in Unterwasserstädten suchen.
Auch das breite Spektrum menschlicher Gefühle sowie die eigenen Ängste und Sorgen angesichts einer vielleicht ungewissen oder aber als bedrohlich empfundenen Zukunft (Stichwort: Subjektive versus objektive Zukunftsängste) könnten und sollten wenn möglich auch literarisch thematisiert werden.

Schön wäre es, wenn durch gezielte Anleitung und Hinführung durch den Autorenpaten im Schreibprojekt eine möglichst große Bandbreite literarischer Gattungen mit Texten vertreten sein könnten: Kurzgeschichten, Erlebnistexte aus der Ich-Perspektive, Gedichte, Auszüge aus einem Tagebuch, Briefe oder vielleicht auch ein Interview. Man kann auf jeden Fall gespannt sein auf die Texte der Jugendlichen!

Die Ergebnisse dieses Schreibprojektes sollen nicht fertige literarische Kunstwerke sein, sondern das Vertrauen der Jugendlichen in das eigene Können stärken. Mit diesem Projekt soll einerseits die literarische Auseinandersetzung und Aufarbeitung belastender Momente erfolgen und somit die Selbstreflexion der Jugendlichen gefördert werden, indem die eigenen Ängste und Sorgen in Bezug auf die Zukunft literarisch thematisiert werden, - andererseits soll auch die Freude am Schreiben von eigenen Texten geweckt werden.

Insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund und junge (auch unbegleitete) Geflüchtete, von denen einige am Projekt teilnehmen werden und die durch das Leben in der Fremde und angesichts der Fluchterfahrung einen zumeist getrübten Blick auf ihre subjektive Zukunft haben, können in diesem Schreibprojekt unter gezielter Anleitung in eigenen Worten und Bildern einen aussagekräftigen Einblick in ihr Denken und Fühlen, in ihre Empfindungen und Erlebnisse geben.
Auch das breite Spektrum menschlicher Gefühle, darunter Freundschaft und Liebe sowie die eigenen Ängste und Sorgen angesichts einer vielleicht ungewissen oder aber als bedrohlich empfundenen Zukunft, aktuell auch wegen der Kriege in Israel / Gazastreifen sowie in der Ukraine könnten und sollten wenn möglich auch literarisch thematisiert werden.

Nevfel Cumart konzipiert und gestaltet den Ablauf des Projektes flexibel und nicht nach einem starren Konzept. Dabei richtet er sich nach der Altersstufe der Jugendlichen, der Zusammensetzung der Gruppe und den vorhandenen Voraussetzungen bei den Teilnehmenden.

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