ICH und die anderen

Projektdaten:

  • Titel: ICH und die anderen
  • Bündnispartner 1: Förderverein Grundschule Am Dorfanger e.V., Mittelstraße 28, 15370 Petershagen
  • Bündnispartner 2: Bibliothek Petershagen-Eggersdorf, Am Markt 8, 15345 Petershagen/Eggersdorf
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis im Land Brandenburg e.V., Lindenstraße 5,15230 Frankfurt (Oder)
  • Autorenpatin: Beate Dölling, 1961 in Osnabrück geboren, ist Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendromane, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Außerdem schreibt sie für das Deutschlandradio Hörspiele und Geschichten und gibt Schreibworkshops an Schulen und Universitäten. Sie hat auch für die Akademie der Künste in Berlin diverse Schreibworkshops durchgeführt, z. B. das Projekt KUNSTWELTEN, mit dem die Akademie von 2006-2008 einzelne Städte aus den neuen Bundesländern in ihren Bemühungen für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit bestärken wollte und war ebenfalls für Lesungen und Schreibworkshops auf Einladung verschiedener Goethe-Institute weltweit unterwegs, z.B. in San Francisco, Washington, Atlanta, Mexico-City, New York, Montreal, Toronto.
  • Zeitraum: 01.09.2023 - 31.12.2023
  • Format: Modul 2 (halbjährig)
  • Ort: Petershagen
  • Bundesland: Brandenburg

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft

Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Inhalt des Buchs

Cover des Buchs

Projektbeschreibung

Die Schreibwerkstatt möchte den Kindern Lust am Schreiben vermitteln, auf die Vielseitigkeit der Sprache hinweisen und sie zum eigenen Wortschatz führen. Ein gezielter Umgang mit der eigenen Sprache soll sensibilisiert werden, um eine selbstbewusste Anwendung zu ermöglichen. Außerdem werden die Kinder an die Textkritik herangeführt, um ihnen zu zeigen, wie man einen Text „bauen“ kann. Eigene – sowie fremde Texte werden besprochen und z. B. auf Plausibilität, Authentizität oder Empathie überprüft. Fragen wie: Was ist eigentlich ein guter Text, werden anhand von Textbeispielen nachgegangen.

Klischees werden aufgespürt, um sie beim Selber-Schreiben zu vermeiden oder bewusst einzusetzen.

In meiner Schreibwerkstatt für Kinder (bzw. Jugendliche) entsteht keinerlei Leistungsdruck. Orthographie und Grammatik sind Nebensache; man kann auch das Thema nicht verfehlen, hat keinerlei formale Auflage wie im Schulaufsatz, muss nicht fertig werden und wird nicht benotet. Die Schüler und Schülerinnen können sich ganz neu und unbefangen auf das Abenteuer Sprache einlassen und bewusst – aber auch assoziativ – mit den Wörtern spielen gehen.

Das Zuhören beim Vorlesen der Texte ist eine wichtige Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit und muss trainiert werden; ebenso das Vortragen der eigenen Texte.

Dadurch, das Ziel des Projektes die Erstellung eines Buches ist, lernen die Kinder auch Abläufe auf dem Weg von der Idee zum Buch kennen.

Bilder zur Autorenpatenschaft

Texte der Autorenpatenschaft

Ein Wunsch
Ich würde so gern fliegen können. Wenn mein Wecker klingelt, würde ich runter zum Frühstückstisch fliegen. Mit vollem Magen nähme ich zur Abwechslung die Treppe nach oben, ginge ins Bad – Zähneputzen, Haare kämmen, Schmuck anlegen und dann ab zur Schule. Natürlich im Flug!
Einfach aus dem Fenster springen und sich nicht das Genick brechen, sondern durch die Luft gleiten, wie die Spatzen neben mir. Die Haare flattern lassen, den Wind in den Klamotten spüren – mit ausgebreiteten Armen auf und ab segeln, hoch über den stockenden Verkehr hinweg, rechts um das Rathaus herum und dann pünktlich in der Schule ankommen. Nur noch durch das richtige Fenster in den Klassenraum gleiten und sich voll entspannt auf seinen Platz absenken. Und alle würden sagen: „Ich will auch fliegen können!“
Eva Ackermann, 11 Jahre

Stabhochsprung
Ich blicke auf die Anlage und kann mal wieder nicht glauben, dass ich gleich über dieses Seil fliegen werde. Wir haben keine Stange als Markierung, aber das Seil ist sehr gut zum Üben. In unserem Verein gibt es sehr viele Sportler. Alles Kinder. Wir machen zusammen Leichtathletik und haben sehr viel Spaß. Der Verein wurde von einem einzigen Grundschullehrer gegründet. Jedes Training ist anders. Mal machen wir Sprint, mal Staffel und mal Weitsprung. Wir haben auch Speere. Aber Stabhochsprung machen wir nur montags. Wir sind meistens zu viert oder zu fünft mit unserem Trainer, aber wir haben trotzdem sehr gute Stabhochspringer. Wir haben eine richtige Stabhochsprunganlage auf dem Waldsportplatz stehen. Aber jetzt fängt der Herbst an und es ist zu regnerisch, um draußen Stabhochsprung zu machen, denn die Anlage darf nicht nass werden. Letztes Jahr im Winter habe ich damit angefangen. Wir haben in der alten Turnhalle der Grundschule am Dorfanger trainiert, aber jetzt im Moment kriegen wir noch keinen Platz, denn den haben vor allem die Basketballer bekommen. Das ist blöd, denn bald können wir auf dem Walsportplatz nicht mehr trainieren und dann müssen wir das Training absagen.
Aber jetzt zurück.
Ich stehe also an meiner Markierung und hebe den Stab an. Er ist drei Meter lang und somit sehr schwer. Man braucht Kraft, um den Stab zu biegen, damit man so hoch wie möglich kommt. Ich sammle meine Gedanken. Ich renne los. Während ich renne, bekomme ich das Gefühl, dass ich es nicht schaffen werde, aber das bin ich schon gewohnt. Denn das habe ich jetzt schon seit zwei, drei Monaten. Woher es kommt, weiß ich nicht, aber es kümmert mich auch nicht, denn Stabhochsprung macht mir Spaß und ein doofer Gedanke hält mich davon nicht ab.
Die Anlage kommt immer näher und ich senke den Stab. Ich ramme ihn in den Einstichkasten und springe ab. Am Stab schiebe ich meine Füße Richtung Himmel. Der Stab trägt mich. Jetzt bin ich direkt über dem Seil. Ich drehe meinen Körper so, dass mein Bauch nun direkt über dem Seil schwebt, doch im nächsten Moment stehe ich schon sicher mit beiden Füßen auf der Matte. Geschafft!
Das alles dauert nur wenige Sekunden.
Sarah Gasmi, 10 Jahre

Was mich stört
Die Straße, in der ich wohne, wird immer voller. Am Anfang, als mein Uropa in die Straße gezogen war, war er der Zweite. Der Erste war der Nachbar von meinem Uropa. Meine Straße heißt Waldfriedenstraße, aber nun kann man sie nicht mehr so nennen.
Es wird immer voller, es kommen immer mehr Häuser dazu. Früher war es ein Wald. Jetzt stehen maximal nur noch zwanzig Bäume auf dem Grundstück. Die anderen wurden alle gefällt. Als ich vier war und Mittagsschlaf machen sollte, konnte ich nicht schlafen, weil die Sägen viel zu laut waren. Also schaute ich aus dem Fenster und sah, dass schon mehr als die Hälfte vom Wald fehlte. Und dann, ein Jahr später, stand an der Stelle ein gigantischer „Klopper“,ein kastenförmiges Gebäude, in den sechzehn Familien reinpassten.
In den nächsten Jahren kamen weitere sieben Gebäude dazu. Mein Wunsch ist, dass es jetzt reicht. Nicht, dass auch noch die Felder bebaut werden.
Arthur May, 10 Jahre

Der Blinddarm am Fenster
Herr Meier hatte einen fetten Blinddarm. Der war so groß, dass er auf der Straße schon von Weitem erkannt wurde. Wenn er wieder zuhause war, stellte er sich ans Fenster und dachte über seinen fetten Blinddarm nach. Dann ging er schlafen und träumte von seinem fetten Blinddarm. Und so vergingen die Tage. Aber dann kam ich an seinem Fenster vorbei und bot ihm einen Deal an: „Wenn du meinem Kanal folgst, zahl ich dir die Operation.“
Er ließ sich sofort auf den Deal ein. Die OP kostete 10.558,58 Euro. Danach ging es ihm gut und er stand wieder jeden Tag am Fenster. Aber jetzt ohne Blinddarm.
Bjarne Burmeister, 11 J.

 

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