Phantastische Wesen – Vom Leben in einer erfundenen Welt
Projektdaten:
- Titel: Phantastische Wesen - Vom Leben in einer erfundenen Welt
- Bündnispartner 1: Jugendtreff Ehrang-Quint e.V., Niederstraße 143/144, 54293 Trier
- Bündnispartner 2: Quartiersmanagement Ehrang – Palais e.V., Niederstraße 142, 54293 Trier
- Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis im Land Rheinland-Pfalz und in Luxemburg e.V., Saarstraße 21, 54290 Trier
- Autorenpate: Der Autor Manfred Theisen ist Politologe, der sich in seinen Romanen häufig mit aktuellen politischen und sozialen Themen beschäftigt. Er ist u.a. für den Bödeckerkreis und das Goethe-Institut tätig, macht Lesungen und leitet Workshops. Seine Romane und Sachbücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und ausgezeichnet.
- Zeitraum: 01.01.2023 - 31.12.2023
- Format: Modul 1 (ganzjährig)
- Ort: Trier
- Bundesland: Rheinland-Pfalz
Downloads zur Autorenpatenschaft
Über nachfolgende Links können Sie das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
Download des Buchs (PDF)
Projektbeschreibung
Die Kinder des Jugendtreff Ehrang-Quint mussten in den vergangenen Jahren in einem Provisorium ihre Freizeit verbringen. Der Starkregen 2021 hat den Jugendtreff einfach mitgespült. Nun ist – nach einem Jahr Containerleben – der neue Treff fertig gestellt und die Kinder schmücken ihn mit Figuren aus der Fantasiewelt aus. Genau da setzt das Projekt ein. Wir werden gemeinsam mit ihren Fantasiehelden in die eigene Tiefe gehen. Helden können helle und böse Seiten haben, sind stark und verletzlich. Kinder können über solche Figuren sich selbst ausdrücken, so wie es professionelle Fantasy- und Fantastik-Autoren auch tun. Dabei werden Geschichten und Impressionen entstehen. Wir werden die Helden zeichnen, filmen, fotografieren und sie vor allem mit Texten zum Leben erwecken. Sie leiten und begleiten uns.
Bilder zur Autorenpatenschaft
Texte der Autorenpatenschaft
Es gibt jetzt Handyalarm
Wir denken, es könnte nochmal
kommen mit dem Hochwasser.
Wir haben jetzt Alarmsirenen,
die werden öfter getestet.
Die Ufer wurden abgeflacht,
damit das Wasser nicht mehr
so schnell übertreten kann.
Unser Staudamm ist immer
noch Rotze.
Er hält die komplette Kyll
mit einem Holztor.
Was sich für mich geändert hat?
Ich habe ein Handy bekommen.
Damit kann ich den Alarm hören.
Ich habe mehr Respekt vor Wasser.
Aber ich mach immer noch
Bauchplatscher vom Dreier.
Die Leute sind vorsichtiger,
ne, eigentlich nicht.
Wir sitzen kaum noch
auf den Dammmauern.
Wir Menschen machen
aber immer weiter.
Ich bin ein Kind und weiß nicht,
wie ich damit umgehen soll.
Ben, 12 Jahre alt; Toni, 12 Jahre alt
Immer alles zuerst
zuerst ein großes Bett,
zuerst ein Zimmer,
zuerst einen Roller,
zuerst Schule,
zuerst ein Fahrrad,
zuerst Taschengeld,
zuerst den neuen Ranzen,
zuerst ein Mäppchen,
alles zuerst bekommt
die große Schwester.
Ella, 7 Jahre alt
iPhone
SpiegeliPhone
ZweiPhone
Fünf-Minuten-iPhone
hart gekocht
oder RühriPhone
mit Salz
und Remoulade.
Marlon, 10 Jahre alt
Ewig leben
Was, wenn ich unendlich lange leben würde?
Ich will das nicht. Aber sie haben mir die Spritze gegeben und jetzt muss ich ewig leben.
So wie Monster ewig leben.
Jetzt, wo ich unsterblich bin, kann mir keiner etwas antun.
Ich sterbe und wache einfach wieder auf.
Ich kann machen, was ich will und nie wieder damit aufhören.
Ich würde noch möglichst viel Zeit mit meiner Familie verbringen, bis sie gestorben ist. Ich würde eine Frau und Kinder haben und würde auch mit denen leben, solange es geht.
Aber am Ende werden sie alle tot sein.
Nur ich habe kein Ende.
Und ich würde mich allein fühlen.
Es würde langweilig.
Ich wünsche mir irgendwann im Himmel zu sein, bei meinen Freunden und der Familie.
Aber ich werde sie niemals wiedersehen, weil ich ewig lebe.
Ewig zu leben ist für viele ein Traum, aber in Wirklichkeit ist es der schlimmste Albtraum der Geschichte.
Was, wenn wir alle unendlich lange leben würden?
Das erste Problem wäre die Nahrung.
Die Ressourcen würden aufgebraucht, obwohl wir alles neu pflanzen.
Wir müssten zu anderen Planeten fliegen, weil wir ja immer mehr Menschen werden.
Zurzeit hat die Erde schon sehr viele Menschen.
Aber es muss immer neue Kinder geben, denn sonst wäre es langweilig.
Einige Menschen würden grundlos kämpfen und
sich gegenseitig quälen und alles verbrennen.
Wir würden alles zerstören, keine Luft mehr haben.
Am Ende würden wir sicherlich im Weltraum schweben, frieren und jeder wäre allein.
Das ist böse, aber so wäre es.
Lukas, 11
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