Plötzlich Superheld!

Projektdaten:

  • Titel: Plötzlich Superheld!
  • Bündnispartner 1: Hans-Adlhoch-Schule Mittelschule, Hans-Adlhoch-Straße 34, 86157 Augsburg
  • Bündnispartner 2: juze am schlössle (Jugendhaus Pfersee), Stadtjugendring Augsburg,Stadtberger Straße 19 86157 Augsburg
  • Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Bayern e.V., Postfach 1317, 85423 Erding
  • Autorenpatin: Alexandra Tobor ist Autorin, Literaturübersetzerin, Podcasterin und Buchhändlerin. Ihre Kindheit verbrachte sie in Polen, mit acht Jahren wanderte sie mit ihrer Familie nach Deutschland aus. Ihr erster Roman „Sitzen vier Polen im Auto“ (Ullstein, 2012) handelt von diesem Kulturwechsel, in ihrem Jugendbuch „Minigolf Paradiso“ (Rowohlt, 2016) beschäftigt sie sich mit Fragen der doppelten Identität. Mit ihrem humorvollen und einfühlsamen Zugang zu den Themen Migration, Armut und Anderssein findet sie vor allem bei Kindern und Jugendlichen Anklang. Seit vielen Jahren führt sie regelmäßig Lesungen, Schreibworkshops und andere kreative Projekte an Schulen und in Jugendeinrichtungen durch. 
  • Zeitraum: 01.06.2024 - 31.12.2024
  • Format: Modul 6 (Ganztagsmodul)
  • Ort: Augsburg
  • Bundesland: Bayern

Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft

Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.

Download des Buchs (PDF)

Inhalt des Buchs

Cover des Buchs

Projektbeschreibung

An einem langweiligen Nachmittag in der Schule passieren plötzlich merkwürdige Dinge. Ein seltenes Wetterphänomen bewirkt, dass Kinder die verrücktesten Superkräfte entwickeln. Trifft sich gut, denn große Gefahren ziehen auf. Wird es den Kindern gelingen, die Ordnung wiederherzustellen und die Welt zu retten?

Ausgehend von diesem Szenario entwickeln die Kinder zusammen mit der Autorin eine witzige, einzigartige Geschichte, in der alle Beteiligten die Hauptrolle spielen. Die Kinder entwerfen sich selbst als Charaktere mit Stärken und Schwächen, realen und erfundenen Besonderheiten und versetzen sich in phantasievolle Situationen, in denen sie ihre „Superkräfte“ entfalten können. Dabei werden sie ermuntert, sich von ihrer direkten Umgebung inspirieren zu lassen. Die Geschichte spielt an Orten, die gemeinsam erkundet und nach Ideen abgesucht werden (die Schule, der Stadtteil, usw.).

Im Fokus der Werkstätten steht nicht die mühsame und für Kinder oft frustrierende Textproduktion, sondern die Freude am Entdecken der eigenen Ideen und Potenziale, am Erfinden und Entwickeln von Geschichten, die unmittelbar an die eigene Lebenswelt anknüpfen. Gemeinsam mit der Autorin produzieren die Kinder ein Buch, auf das sie solz sein können und das sie selbst gerne lesen würden.

Bilder zur Autorenpatenschaft

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Texte der Autorenpatenschaft

1 - Frohen Weltuntergang!
„Hey, du! Stehenbleiben!“
Der Polizist, der den Eingang zum Jugendhaus blockierte, hielt Raimonds seine riesige Hand vors Gesicht. Sein Glatzkopf wurde von einem Regenschirm umrahmt und er starrte Raimonds so streng an, als hätte er gerade etwas Verbotenes an die Hauswand gekritzelt. Dabei wollte der Junge doch einfach nur nach Hause! Die Nachmittagsbetreuung im Juze war vorbei und später musste er noch zum Schach-Training.
„Und du! Für dich gilt das gleiche!!!“, schrie der Polizist wieder. Diesmal zeigte er mit dem Finger auf Yuchen, die total geschockt auf der Treppe stand.
„Sofort zurück nach oben mit dir! Es ist lebensgefährlich da draußen!“ Raimonds und Yuchen sahen sich ratlos an. Lebensgefährlich? Das bisschen Regen?
Plötzlich heulten Sirenen auf. Und ein paar Sekunden später hielt ein Feuerwehrwagen vor dem Jugendhaus. „Ist noch jemand drin in dem Gebäude?“, rief ein Feuerwehrmann. Der Regen prasselte jetzt so laut auf die Dächer der Autos, dass man ihn kaum verstehen konnte.
„Was ist denn hier los?“, rief eine Frau, die gerade mit einer Kiste Spezi aus der Küche kam. Es war die Hausaufgaben-Betreuerin Bea.
„Sind Sie die Verantwortliche hier?“, wollte der Feuerwehrmann wissen. Bea nickte.
„Dann hören Sie gut zu. Gleich kommt der stärkste Regen auf uns zu, den wir je erlebt haben. Die Kinder können heute nicht nach Hause, die Straßen werden gleich komplett überschwemmt sein. Retten Sie sich in den zweiten Stock. Wir haben Schlafsäcke mitgebracht, damit alle übernachten können.“
Die Feuerwehrmänner warfen eine ganze Ladung Schlafsäcke in den Eingangsbereich des Juze und überreichten Bea einen riesigen Karton mit Tütensuppe.
„Davon könnt ihr euch die nächsten drei Tage ernähren“, sagte der Feuerwehrmann. „Viel Glück, frohen Weltuntergang und guten Appetit!“
Yuchen schaute skeptisch zu Bea und auch Raimonds runzelte die Stirn. „Häää?!“, sagte er mehr zu sich selbst als zu den anderen. „Das kann doch gar nicht sein. Nach meinen Berechnungen wird die Welt erst in 75 Jahren, 8 Monaten, 2 Tagen, 6 Stunden und … 22 Sekunden untergehen!“
„Ich glaube die Geschichte auch nicht ganz …“, sagte Bea und überlegte kurz. „Aber wir müssen tun, was die Polizei sagt. Raimonds, trag bitte die Schlafsäcke nach oben. Und Yuchen, du sagst den anderen Bescheid. Ich kümmere mich um den Rest.“

2 - Dunkles Schicksal
Yuchen stand vor dem Eingang zum Chillraum und wusste nicht, wie sie den anderen die Situation erklären sollte. Wie ahnungslos und unbesorgt die Jungs und Mädchen waren, mit denen sie hier die Nachmittage verbrachte! Luana schaute etwas verträumt aus dem Fenster und zählte die Regentropfen, die an der Scheibe zerplatzten. Denys und Marjan hüpften wie zwei Affen von Sofa zu Sofa. Emina erzählte Julia von ihrem neusten Crush, Daniil und Ali kickten sich einen Papierball zu, als würden sie Fußball spielen, während Tuana und Whitney sich TikToks auf ihren Handys reinzogen – also alles so wie immer.
Yuchen brachte es nicht übers Herz, den anderen vom nahenden Weltuntergang zu erzählen. Was, wenn es gar nicht stimmte? Konnte ja sein, dass der Polizist nur auf Fake News reingefallen war! Doch da hörte sie schon Bea die Treppe hinaufstapfen.
„ALLE MAL HERHÖREN!!!“, rief Bea in die Runde. „Ich habe mit der Bürgermeisterin telefoniert und es stimmt, was die Feuerwehr sagt. Der Regen ist so stark, dass wir mit einer Flut rechnen müssen.“ Denys und Daniil kicherten, als hätte Bea ihnen den lustigsten Witz aller Zeiten erzählt. „Leute, ich meine es ernst. Wie schlimm es werden wird, weiß noch keiner. Darum verlässt vorsichtshalber niemand das Haus. Haben mich alle verstanden?“ Katerina beugte sich zu Olesia, die noch nicht so gut Deutsch konnte, und übersetzte ihr alles, was Bea gesagt hatte, auf Ukrainisch.
„O Боже!“, rief Olesia.
Auch auf den Gesichtern der anderen zeichnete sich Entsetzen ab. Angelina fiel nicht nur die Kinnlade runter, sondern auch die Plastik- Ananas, die sie auf dem Schoß gehalten hatte. Und Luca wurde blass wie Weißbrot, während die Wolken draußen immer schwärzer wurden. Plötzlich ging draußen ein Gewitter los. Donner grollte, Blitze schossen aus den Wolken, und die Regentropfen verwandelten sich in riesige Hagelkörner, die in einer wahnsinnigen Lautstärke gegen die Fenster prasselten.
„Wir müssen die Fensterläden schließen, sonst haut es uns noch die Scheiben raus!“, schrie Bea und begann, alle Fenster abzuschotten, bis es im Raum richtig finster wurde. „Mach mal einer das Licht an!“, rief Angelina, die Angst im Dunkeln hatte. Denis ging an den Lichtschalter, nur um festzustellen, dass er kaputt war.
"Leute! Mein Handy lädt nicht mehr!“, heulte Tuana. „Ich hab nur noch 10% Akku! Wie soll ich denn jetzt noch mein Insta-Reel posten?!“
„Stromausfall!“, rief Daniil. „Das war’s mit uns!“

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