Traumreisen
Projektdaten:
- Titel: Traumreisen
- Bündnispartner 1: Neunlinden-Schule Ihringen, Gemeinschaftsschule, Schulweg 21, 79241 Ihringen
- Bündnispartner 2: Mediathek Ihringen, Schulweg 21, 79241 Ihringen
- Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Baden-Württemberg e.V., Heugasse 13, 73728 Esslingen
- Autorenpate: Andreas Kirchgäßner ist Reise-, Kinder- und Jugendbuchautor und Dozenten aus Merdingen bei Freiburg. Neben zahlreichen bundesweiten und internationalen Lesungen und Schreibwerkstätten arbeitet er als Trainer für Scriptentwicklung und Drehbuchberater. Er hat zahlreiche Kinderbücher, drei Romane, Hörspiele, Feature und Essays veröffentlicht und an einer Reihe von Drehbüchern mitgewirkt.
- Zeitraum: 01.01.2025 - 31.09.2025
- Format: Modul 2 (halbjährig)
- Ort: Ihringen
- Bundesland: Baden-Württemberg
Downloads und Presselinks zur Autorenpatenschaft
Über nachfolgende Links können Sie sich Pressemitteilungen anschauen und das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF runterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
Download des Buchs (PDF)
Projektbeschreibung
Als Reiseautor wird Andreas Kirchgäßner mit den Kindern Texte zum Reisen entwickeln, von normalen Urlaubsreisen über die Einfühlung in die Situation der erzwungenen Reise, der Flucht, bis hin zu Fantasiereisen, bei denen die Kinder sich selbst und das Land ihrer Träume erfinden.
Das „Thema“ fast aller seiner Bücher ist die Begegnung der Kulturen. Der Umgang mit „dem Fremden“ wird im Mittelpunkt stehen.
Er bietet an, mit dieser Schreibwerkstatt auf Reisen zu gehen. Jeder mit seinem eigenen Text. Und so reisen sie schließlich in die phantastischsten Gegenden, vielleicht mit Gulliver nach Lilliput oder Brobdingnang, Laputa, Balnibarbi, Luggnagg, Glubbdubdrib...
Zugleich ist Reisen auch ein Schreibprinzip: Genau genommen geht es in jeder Erzählung, in jedem Roman, in jedem Spielfilm um eine Reise in eine unbekannte, bedrohliche Welt. In der Filmdramaturgie nennt man dieses Prinzip „Die Heldenreise“.
Unter dem Gesichtspunkt der Heldenreise entwickelt Kirchgäßner mit den Kindern ihre eigenen Geschichten. Dabei wenden sie auch weitere „Tools“ aus der Drehbuchentwicklung an.
Sie werden ihren ländlichen Raum weidlich als Inspirationsquelle für ihrre Texte nutzen: eine historische Boots- und Eisenbahnfahrt über den Rhein ins Elsass, Besuch des Freilichtmuseums (Schwarzwald), Kräutersammeln und Medikamente für eine Reiseapotheke herstellen, Bibliotheksaktion zum Thema "Reisen", die Reise-Schriftstellerin und Weltreisende Iris Lemanczyk wird über ihre abenteuerlichste Reise berichten/vorlesen, Beschaffung von Gullivers Reisen von Erich Kästner für die Kinder, Fotoaktionen: Wer wäre ich gerne und wo wäre ich gerne?
Die abschließende Präsentation und Publikation wird die Reisen in den Urlaub bis hin zu anderen Planeten spiegeln.
Für die Abschlusslesung wird sie die Freiburger Stimm- und Sprechtrainerin Franziska Trischler trainieren.
Geplant sind
• ein Besuch der Autorin Iris Lemanczyk, die von ihren Reisen in anderen Ländern erzählt,
• ein Besuch der Mediathek, die extra für sie viele neue Bücher zum Thema „Reisen“ anschaffen wird. Jedes Kind bekommt ein eigenes Buch: „Erich Kästner: Gullivers Reisen"
• Historische Boots- und Zugfahrt über den Rhein ins Elsass.
• Besuch des Freilichtmuseum Gutach. Dort lernen sie, wie Kinder vor 300 Jahren gelebt haben.
• Besuch der Pflanzenheilkundlerin Michaela Girsch, die uns die Reiseapotheke der Natur nahebringen wird.
• Dann kommt die Fotografin Frau Knobloch, und fotografiert sie unverkleidet und als die Traumhelden für die Reise verkleidet.
• Und kurz vor der Abschlusslesung kommt die Sprechtrainerin Franziska Trischler, und bringt den Kindern bei, wie man seine Geschichte am besten vorträgt.
Bilder zur Autorenpatenschaft
Texte der Autorenpatenschaft
Reise nach Turtleland
Lieber Lemuel,
Es ist ein windiger Herbsttag und ich sitze gerade auf meiner Terrasse, lasse mir den frischen Wind um die Nase wehen und schaue alte Fotos von früher an,
die ich während meiner Reisen geknipst habe. Ihr müsst nämlich wissen, dass ich abenteuerliche Reisen liebe und früher sehr viel gereist bin.
Als ich noch ein paar Seiten umblättere, entdecke ich auf einmal in meiner alten Fotosammlung ein Bild mit einer Schildkröte. Das erinnert mich sofort an meine spannendste Reise, die ich vor vielen Jahren gewagt habe.
Ich langweilte mich mal wieder und beschloss, endlich mal eine Reise nach Brasilien zu machen. Hoffentlich würde der Urlaub nicht so lahm werden, dachte ich mir. Schließlich war der Tag gekommen. Ich verabschiedete mich von meiner Familie und stieg auf mein verrostetes Schiff.
„Leinen los!“, rief ich.
Auf der Schiffsfahrt vergingen eins, zwei, drei Tage. Am vierten Tag zog plötzlich dichter Nebel auf. Die Luft wurde kälter und stürmischer. Es wurde immer und immer windiger und irgendwann wurde der Sturm zu einem gewaltigen Orkan. Während er das Schiff zerriss, rettete ich mich auf ein größeres Stück Holz. Eine große Welle kam auf mich zu. Ich sah noch, wie sie sich über mir aufbäumte. Dann war alles schwarz. Als ich aufwachte, blendete mich das Sonnenlicht. Ich setzte mich und sah mich um. Dort standen mindestens hundert winzige Schildkröten, die ungefähr so groß waren wie ein Radiergummi. Sie sahen freundlich aus und redeten in einer schwer zu verstehenden Sprache.
In einem Satz verstand ich die Worte „in Reie i Turtleland“. Was so viel wie „eine Reise ins Schildkrötenland“ bedeutete, wie ich einige Monate danach erfuhr. In den letzten Wochen hatte ich mich damit beschäftigt, die Sprache der kleinen Schildkröten zu lernen, was ganz ehrlich nicht einfach war. Mit einigen hatte ich inzwischen schon Freundschaft geschlossen. Irgendwann kam leider der Tag meines Abschieds, denn ich musste nach Hause.
Meine drei mittlerweile besten Freunde entschlossen sich, mit mir auf einem Schiff, das alle zusammen für mich gebaut hatten, nach Hause zu fahren. Die Rückfahrt verlief reibungslos. Und meine Freunde leben immer noch mit mir in meiner Wohnung. Aber jetzt muss ich leider zum Ende kommen, denn meine Mutter hat gerade zum Essen gerufen.
Das war meine Geschichte von der Reise nach Turtleland.
Amelie, 10 Jahre
Eine magische Begegnung
In den Sommerferien bin ich mit meinen Eltern und meinem Bruder in die Türkei geflogen. Als wir nach drei Stunden endlich gelandet waren, mussten wir erst mal aus dem Flughafen raus. Dort wartete unser Taxi. Zum Hotel waren es dann noch mal ungefähr zwei Stunden.
Auf der Fahrt gab es einen kleinen Zwischenstopp. Diese Gelegenheit nutzten wir, um uns die Beine zu vertreten und stiegen auf einen kleinen Hügel. Als wir oben angekommen waren, guckten wir in ein herrlich grünes Tal. Plötzlich bemerkten wir etwas Seltsames zwischen den Palmen: ein glitzerndes Licht!
Neugierig näherten wir uns und – wow! – da stand ein echtes Einhorn!
Sein schneeweißes Fell strahlte in der Sonne und das Horn funkelte wie ein Diamant. Es graste zufrieden in dem wunderbaren grünen Gras. Ich konnte kaum glauben, dass wir so etwas wundervolles entdeckten! Das Einhorn kam näher, schnupperte an meiner Hand und wirkte ganz entspannt. Zu viert ritten wir auf dem prächtigen Pferd mit Horn zu unserem Taxi zurück. Ich wusste, dass das der beste Urlaubsmoment war, den ich nie vergessen werde!
Fabian, 9 Jahre
Achtung, Riese!
Hallo Lemuel, mein alter Freund,
heute erzähle ich dir von einem unglaublichen Erlebnis während einer Reise. In den Ferien sind wir in die Berge gefahren. Mit unserem VW-Bus haben meine Familie und ich auf einem Campingplatz Halt gemacht. Am Eingang ist mir etwas aufgefallen: Dort standen viele verschiedene Gartenzwerge aus
Ton.
Zwei Tage später bin ich mitten der Nacht aufgewacht, weil ich seltsame Geräusche hörte. Daraufhin schlich ich mich mit zitternden Knien aus dem Bus. Ich schaute in die dunkle Nacht. Es war nichts zu erkennen. Das Geräusch war trotzdem noch da. Es hörte sich an wie viele Tapsen im Kies. Doch dann sah ich ein kleines Licht aufleuchten. Neugierig schlich ich näher heran. Und sah viele Zwerge. Echte Zwerge, kleine Häuschen mit Gärten und kleinen Apfelbäumchen. Ungläubig beobachtete ich die kleinen Wesen. Sie trugen Äxte, Rechen, Schaufeln und weitere Gartengeräte in ihren Händchen. Es sah sehr witzig aus und ich schaute gebannt zu, wie sie in ihren Gärten arbeiteten.
Nach einiger Zeit sah mich ein junger Zwerg. Er schlug Alarm. „Achtung, Riese!“, rief er. Die anderen Zwerge schrien entsetzt: „Alle in die Häuser!“. Im Nullkommanichts war das ganze Zwergendorf leer. Nur ein uralter buckliger Zwerg mit grauem, langem Bart und einem Gehstock stand noch da und guckte mich interessiert an.
„Hey du!“, sagte er, „du Großer da, kannst du mal kurz helfen? Könntest du dieses Loch fertig buddeln? Dort soll dieser Kirschbaum eingepflanzt werden.“ Verwundert und erstaunt antwortete ich: „Ja.“
Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht. Ich fing an, das kleine Loch zu buddeln. Ich war sehr schnell fertig. Zum Dank schenkte mir der Alte einen prächtigen, winzigen, roten Stein mit blauen Streifen. Ich bedankte mich und steckte den Stein in die Hosentasche. Ungläubig ging ich zurück zu meiner Familie in den Bus.
Am nächsten Morgen lief ich sofort an die Stelle von letzter Nacht. Da war weit und breit kein Zwergendorf mehr. Ich suchte den ganzen Campingplatz ab. Als ich zum Eingang kam, standen dort alle Zwerge, wie drei Tage zuvor auch schon.
„Habe ich das nur geträumt?“, fragte ich mich. Doch dann fiel mir wieder ein, dass ich den Stein in meiner Hosentasche hatte. Ich griff in meine Hosentasche. Da war der Stein. Also war es doch kein Traum. So etwas Verrücktes habe ich noch nie erlebt. Hast du schon mal Zwerge getroffen?
Fritz, 9 Jahre

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