Zauberwald
Projektdaten:
- Titel: Zauberwald
- Bündnispartner 1: OGS Am Reesenbütel, Schimmelmannstraße 46, 22926 Ahrensburg
- Bündnispartner 2: Familienzentrum Blockhaus - Ahrensburg, Am Neuen Teich 39a, 22926 Ahrensburg
- Bündnispartner 3: Friedrich-Bödecker-Kreis in Schleswig-Holstein e. V., Raiffeisenstraße 4, 24768 Rendsburg
- Autorenpatin: Susanne Orosz, gelernte Drehbuchautorin, Autorin vieler Kinder- und Jugendbücher und Radiogeschichten mit langjähriger Praxis in Lesungen und Workshops mit Kindern. Mehrfach ausgezeichnet (Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis, Lesekompass der Stiftung Lesen und Klimabuchtipp 2015). Susanne Orosz ist auch Lehrerin für Deutsch als Zweitsprache für Kinder.
Und natürlich hat sie sich mit ihrer mehrbändigen Reihe zu Umweltthemen (Erde, Wasser, Bäume) in eigener Arbeit ausführlich gewidmet! - Zeitraum: 01.04.2024 - 31.12.2024
- Format: Modul 1 (ganzjährig)
- Ort: Ahrensburg
- Bundesland: Schleswig-Holstein
Downloads zur Autorenpatenschaft
Über nachfolgende Links können Sie sich das Buch mit den Projektergebnissen nach Fertigstellung als PDF herunterladen. Zur Ansicht wird ein PDF Reader benötigt.
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Projektbeschreibung
Von den Gebrüdern Grimm bis Otfried Preußler, vom Waldversteck der „Wilden Kerle“ bis zum Verbotenen Wald in „Harry Potter“ - in der Kinderliteratur erscheint der Wald durchwegs als phantastischer und mythologisch aufgeladener Ort. Eigene Regeln gelten hier, oft sind Naturgesetze außer Kraft gesetzt und Feen, Elfen, Trolle treiben ihr Unwesen, manchmal beherrschen Zauberwesen und Riesen das Terrain. Der Wald dient Gesetzlosen als Versteck und Kinderbanden als Rückzugsort für geheime Besprechungen.
Auch außerhalb von Büchern erleben Kinder den Wald als geheimnisvollen, spannenden Ort. Man kann Beeren, interessante Blätter und Kräuter entdecken, Tiere beobachten, sich verstecken und spielen. Der Wald ist ein Ort für kleine und große Abenteuer, wo man Holz für eine Hütte findet, Rindenboote schnitzen oder geheime Schätze entdecken kann. Er ist ein Ort voller Sinnlichkeit, Gerüche und Geräusche. Kurzum, kaum ein anderer Ort spricht Kinder zugleich auf so vielen Ebenen an, emotional, haptisch wie kognitiv.
Der Wald als Lebensraum hat seit jeher die Fantasie der Menschen beflügelt. In all seinen gedachten und realen Erscheinungsformen wird er Impulsgeber für unsere Schreibwerkstatt. Sinnliche und haptische Erfahrungen verwandeln wir in Geschichten, Gedichte, Märchen, Sachtexte und Steckbriefe. Blätter, getrocknete Blumen und Gräser, Baumrinden, Erde in unterschiedlichsten Farben und Holz sind Materialien, die wir in Bauwerke, Bastelarbeiten und Illustrationen verzaubern.
Wir legen Mandalas aus Blättern und Naturmaterialien im Schulhof, wir malen und schreiben mit Erd- und Pflanzensaftfarben, locken Baumgeister mit Frottagetechnik aus den Baumrinden und verfassen Geschichten über sie, wir arbeiten mit und bearbeiten Holz, wandern, beobachten und schreiben auf. Zu all dem gehört als Basis ein gepflegtes Notizbuch, in dem Walddetektiv*innen Beobachtungen, Geistesblitze, Phantasien und erhellende Gedanken verschriftlichen. Auch Anleitungen zum Bau von Laubhütten, Holzxylophonen oder Waldmobilés finden darin Platz.
Inspirieren lassen wir uns durch Waldausflüge, in denen wir unsere Sinne schulen: Hören, Riechen, Beobachten und Fühlen stehen im Zentrum. Angeleitet werden wir dabei von Naturpädagogen aus dem „Haus der Natur“ in Ahrensburg. Hier gibt es einen Naturlehrpfad, einen großen Teich zum Keschern und jede Menge Vögel und Tierspuren zu entdecken. Das „Haus der Natur“ ist die Basisstation unserer Schreibwerkstatt, was Naturkunde und Forschung angeht. Als Naturdetektive erleben wir den Wald zu drei unterschiedlichen Jahreszeiten (Frühling, Sommer und Herbst). Wir lassen uns ein auf seine Gerüche, Farben, Formen und Klänge. Und wir schreiben: Tiergeschichten, Baumgedichte, Wassermärchen und Sachtexte - je nach Vorliebe. Natürlich lernen wir auch ein paar Profitricks zum Erzeugen von Spannung in unseren Geschichten und wir erfahren, welche Vielfalt von Techniken (Frottage, Kollage aus gepressten Blättern, Malen mit Salzkristallen uvm.) uns zur Bildgestaltung zur Verfügung stehen.
Neben dem Familienzentrum Blockhaus, in dem wir künstlerisch mit Holz arbeiten, wird für uns die Stadtbücherei Ahrensburg mit ihrer großen Kinderbibliothek ein weiterer wichtiger Ort sein. Hier finden wir altersgerechte Sachtexte, aber auch Abenteuergeschichten, Märchen und Gedichte zum Thema.
Im Fokus der Schreibwerkstatt steht die Erkundung des eigenen kreativen Potentials. Kinder erleben, dass Schreiben und Geschichten erfinden großen Spaß macht und sie erhalten Sicherheit und Selbstvertrauen im Umgang mit sprachlichen Ausdrucksmitteln. Darüber hinaus lernen Kinder dramaturgisches Handwerkszeug kennen und probieren aus, es umzusetzen.
Autorenlesungen gibt es zu Beginn und am Ende der Werkstatt aus den Büchern „Erde“ und „Warum zwinkert der Delphin im Schlaf?“ von Susanne Orosz.
Bilder zur Autorenpatenschaft
Texte der Autorenpatenschaft
Der alte Mann und der Wolf
Es war einmal ein alter Mann, der lebte mit drei Kindern und einer Frau in einem kleinen Haus am Waldrand. Im Wald war ein schönes Schloss. Das Schloss wurde von einem großen Wolf bewacht. Im Schloss war eine Prinzessin eingesperrt. Eines Tages sagte der alte Mann: „Heute befreie ich die Prinzessin.“
Der erste Sohn, der Michel hieß, sagte: „Das schaffst du nie!“
Der zweite sagte: „Du stirbst.“
Der dritte sagte: „Der Wolf bringt dich um.“
Der alte Mann sagte: „Das wird er nicht.“
Am nächsten Tag brach er auf. Er nahm sich ein Stück Fleisch mit. Kein Gewehr! Als er am Schloss ankam, knurrte der Wolf bedrohlich. Der alte Mann warf ihm das Fleisch hin und der Wolf fraß das Fleisch und schlief ein. Der Alte ging in das Schloss und fand die Prinzessin in ihrem Zimmer. Die Prinzessin sah den Mann und verliebte sich in ihn. Am nächsten Tag heirateten sie. Dann holte der alte Mann seine zweite Frau und die Kinder in das Schloss und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
Mika, 9
Der kleine Wichtel
Der kleine Wichtel wohnte in einem Wald. Er wohnte in einem Baum. Er hatte einen weißen Vollbart, eine grüne Latzhose, einen blauen Pullover und eine rote Zipfelmütze. Sein Name war Zogg. Er saß auf der Bank vor seinem Baum und rauchte eine Pfeife. Er schaute auf die Strömung des Flusses, die immer wieder Blätter und kleine Zweige heranspülte. Plötzlich sah er Rauch. Der Wald brannte! Zogg rannte in seinen Baum. Er packte alles Nötige zusammen und baute ein kleines Floß mit Segel. Zogg schob das Floß in den recht breiten Fluss und stieg darauf. Er fuhr los. Viele Tage vergingen und der Zwerg fand einen neuen Wald. Zogg baute in einem schönen Baum seine neue Wohnung. Er lebte glücklich und zufrieden bis an sein Ende.
Florian, 9
Der Drachenkönig
Es war einmal ein König. Sein Volk wurde von Drachen bedroht. Eines Tages gebar die Frau des Königs ein Kind. Es lernte schnell. Der König lehrte seinem Kind das Kämpfen. Als der kleine König sechzehn wurde, ging er in die Welt hinaus. Er wollte nicht mehr kämpfen. Als der König starb, kehrte er zurück und wurde selbst König. Er beendete den Krieg zwischen Mensch und Drache. Der neue König wollte die Drachen zu seinen Haustieren machen. Den Drachen gefiel der Plan des Königs nicht und sie flogen in ihre Höhle zurück. Als der König wütend zur Klippe schritt, sah er unten in der Schlucht einen kleinen Babydrachen. Er wurde von einem Berglöwen bedroht. Todesmutig stürzte sich der König auf den Berglöwen. Nachdem der Berglöwe geflüchtet war, schnappte sich der König das Drachenbaby und kletterte mit ihm die Felswand hinauf. Langsam zog der König das Drachenbaby hinter sich her durch den Wald. Ein Eichhörnchen zeigte ihnen den Weg zur Höhle der Drachen.
Als die Mutter des Drachenbabys ihr Kind bemerkte, rannte sie überglücklich auf ihr Baby zu. Dankbar blickte sie den König an. Er lächelte zurück. Ab diesem Moment folgten die Drachen dem König auf Schritt und Tritt. Sie ernannten ihn sogar zu ihrem König. Und so flog der Drachenkönig auf seinen neuen Freunden in Richtung Sonnenuntergang.
Ella, 9
Der kleine Pegasus war allein im Wald
Im Wald war ein kleiner Pegasus namens Emma, er hatte keine Freunde. Der kleine Pegasus sagte: „Aber ich habe doch irgendwo einen Pegasus gesehen und ich werde hoffentlich einen anderen Pegasus finden!“
Aber Emma fand keinen Pegasus, sondern einen Menschen. Emma rief: „Wie heißt du?“
Der Mensch rief: „Ich heiße Ella. Kannst du mir helfen, mich hochzuholen?“ Ella dachte, dass sie auf dem Pegasus reiten kann und fragte: „Darf ich auf dir reiten?“
Emma sagte: „Natürlich hole ich dich hoch. Steig doch schon auf!“
Ella schreit: „Winnetou, mein kleiner Pegasus, ich habe einen anderen Pegasus getroffen, er heißt Emma!“
Emma ist auf der Stelle glücklich und galoppiert sofort los. Winnetou galoppiert hinterher. Emma, Winnetou und Ella werden Freunde.
Jette, 9

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